
„Es ändert nichts“, ist die nüchterne Antwort von Hans Peter Schützinger, Geschäftsführer der Porsche Holding Salzburg, auf die Frage, was das 10-Prozent-Aus vom Verbrenner-Aus für den Konzern bedeute. Gesamtausrichtung und Strategie blieben gleich: „Wir pushen die Elektromobilität, Verbrenner-Verschiebung hin oder her“, führt er aus. Die Branche wünsche sich mehr Flexibilität, jedoch gebe es die mit der gestern beschlossenen neuen Regelung nicht. Zudem sei der kleine Spielraum, den man geschaffen habe, mit großen Auflagen belegt.
Houdek Photographie/PorscheHoldingKleines Aus vom Aus
Was war gestern passiert? Das für 2035 geplante Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotoren wurde von der EU abgeschwächt: Ersetzt wird die bisher vorgesehene 100-prozentige Reduktion des Ausstoßes von Kohlendioxid durch eine 90-prozentige. Das bezieht sich auf die gesamte Flotte eines Herstellers. Heißt: Auch reine Verbrennungsmotoren sind nach 2035 weiterhin möglich, sie müssen aber sparsam sein, um die CO2-Flottenziele für die Hersteller erreichbar zu machen. Denn: 90 Prozent der Autos dürfen kein CO2 ausstoßen, müssen also vollelektrisch sein. Und die zehn Prozent Treibhausgase aus dem Auspuff kommen mit Auflagen: Der für den Bau des Autos verwendete Stahl muss „grün“ sein (siehe unten), oder die Treibstoffe stammen aus biologischen Materialien.
Bilanz 2025
Es sind komplexe Materien und sehr schwierige Rahmenbedingungen, die die Autobranche aktuell vorfindet. „Wir waren skeptisch für das Jahr, aber es war positiver als gedacht“, resümiert Hans Peter Schützinger. Trotz des Gegenwinds verzeichne der Fahrzeugmarkt 2025 insgesamt ein Plus von etwa 13 Prozent, „wir werden uns in Österreich bei etwa 283.000 Neufahrzeugen einpendeln“, so Schützinger. Die Marken der Porsche Holding Salzburg „haben in Österreich mit fast 40 Prozent Marktanteil ein Allzeithoch, das sind rund 106.600 Fahrzeuge (+16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).“ Sieben Modelle unter den ersten zehn kommen aus dem VW-Konzern, mit dem Skoda Octavia, dem VW Golf und dem Seat Ibiza sichert man sich die ersten drei Plätze. An 4. Stelle: der BMW X1.
Noch nie sind in Österreich so viele reine Elektrofahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen worden wie in den ersten elf Monaten des heurigen Jahres. 56.030 E-Fahrzeuge markieren 21,3 Prozent des Gesamtmarkts, ein Plus von mehr als 38 Prozent im Vorjahresvergleich. Auch der Anteil von Plug-in-Hybriden ist um 66,5 Prozent auf 26.044 Fahrzeuge angestiegen (9,9 Prozent Marktanteil). Schützinger betont: 70 Prozent aller neu zugelassenen Elektrofahrzeuge in Europa seien von europäischen Marken.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft



