Alexander Van der Bellen würdigt das Lebenswerk von Arnulf Rainer mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen
Bundespräsident Alexander Van der Bellen würdigt das Lebenswerk von Arnulf Rainer mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik. In seinem Schreiben an den Künstler, der an der Akademie der bildenden Künste eine Meisterklasse leitete, heißt es: „Wie nur wenige Künstler haben Sie die österreichische Malerei und Grafik der letzten Jahrzehnte und den Aufbruch der Kunst nach 1945 geprägt. Die, im besten Wortsinn, Radikalität Ihrer Herangehensweise und die hohe Emotionalität Ihres Schaffens sind heute so aktuell und fordernd wie eh und je. Ihre Bilder verhandeln die grundlegenden Fragen des Menschseins in einzigartiger Form und vermögen es ohne große Zwischenschritte, uns direkt an die Fundamente unserer Existenz zu führen. Dass dem so ist, wurde nicht immer gleich so gesehen, wobei ich glaube, dass auch in der teilweisen Ablehnung die Tiefe Ihres Schaffens unbewusst verstanden wurde.“
Und der Bundespräsident weiter: „Glücklicherweise ist mit den Jahren immer mehr Menschen deutlich geworden, wie sehr Ihre Kunst nahegeht und berührt. Dafür möchte ich Ihnen aus Anlass Ihres Geburtstages herzlich danken. Und ich freue mich, dass ich Ihr Lebenswerk mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik würdigen konnte, wozu ich Ihnen ebenfalls herzlich gratuliere!“
Ignorante Bundesmuseen
Seit Langem wurde Arnulf Rainer weder im Mumok (Museum moderner Kunst) noch in der Österreichischen Galerie Belvedere mit einer Ausstellung bedacht. Die letzte Retrospektive in einem Bundesmuseum gab es vor zehn Jahren in der Albertina.
Das Arnulf Rainer Museum in Baden (NÖ) begeht zwar den 95er mit der Schau „Das Nichts gegen Alles“, aber der Künstler war nicht in die Konzeption involviert – und er hat auch keine Leihgaben beigesteuert: Aufgrund mehrerer Vorkommnisse hat sich Rainer vor ein paar Jahren enttäuscht zurückgezogen.
Davon will man im Museum nichts wissen. Auf Anfrage des KURIER meint Julia Wagentristl: „In Akkordanz mit ihm und seiner Familie haben wir uns aus inhaltlichen Gründen für einen dreiteiligen Ausstellungszyklus für die nächsten drei Jahre entschieden, jeweils von einem Katalog begleitet.“
Source:: Kurier.at – Kultur