
Auf manchen Bildern sieht sie aus wie eine Fremde. Als junge Frau blickt Helga draufgängerisch in die Kamera. Christina Maria Landerl, geboren 1979 in Oberösterreich, fragt in „Das Buch Helga“, wer ihre früh verstorbene Mutter Helga war. Was weiß ein Kind von seinen Eltern? Wenig. Landerl geht Wege nach, betrachtet Fotos, spricht mit Weggefährtinnen. Helgas Mann Karl will nicht über sie reden, auch ihre Mutter kann sich dem Schmerz der Erinnerung an ihr einziges Kind nicht aussetzen. „Was ist Helga für ein Mensch gewesen? Diese Frage kann mir niemand richtig beantworten; es gibt keine Antwort darauf und es gibt hunderte.“ Landerls Spurensuche ist sprachlich wie inhaltlich elegant, niemals indiskret und zugleich sehr bewegend.
CoVER
Christina Maria Landerl:
„Das Buch Helga“
Müry Salzmann.
144 Seiten.
22,95 Euro
Source:: Kurier.at – Kultur