„Das ist kein Skikurs“: Angst und Konkurrenz im Internat

Kultur
School of Champions

Staffel 1 war ein Quotenerfolg. „School of Champions“ ab Montag (27. Jänner, 20.15, ORF1) mit acht neuen Folgen.

Der Skisport sorgt derzeit sowohl mit seinen attraktiven wie abstoßenden Seiten für Aufsehen. ORF1 gibt ab Montag, 27. Jänner, 20.15 Uhr (davor schon auf ORF ON) wieder ein Gefühl davon, warum sich junge Leute einem Berufsleben verschreiben, das jederzeit in der Sportinvalidität enden kann.

Die zweite Staffel der ORF/BR/SRF-Serie „School of Champions“ (Regie: Dominik Hartl/Jakob Fischer) beginnt auch mit einer Audiozuspielung, in der Oliver Polzer und Armin Assinger einen schweren Sturz kommentieren. Als das Bild einsetzt, kotzt gerade ein Athlet kurz vor seinem Start bei der Junioren-WM. Der Trainer pusht ihn. Es gelte das Hirn abzuschalten. Wenige Augenblicke später wuchtet sich Bobby (David-Joel Oberholzer) auf die vereiste Piste. Man kennt das von den großen Streaming-Plattformen, die ihr Publikum schon am Beginn mit emotionalisierenden Happen füttern.

Der zweite Jahrgang im Elite-Ski-Internat beginnt: Trainerin Huber (Josephine Ehlert) möchte sanft starten, während Kollege Veighofer (Simon Hatzl) die Talente gleich auf die große Skisprungschanze schickt, um sie der Angst auszusetzen. Sie wird ihr Begleiter sein, wenn sie sich für die „Königsdisziplin“ Abfahrt entscheiden. Dani (Emilia Warenski) hat ehrgeizige Ziele, während Lucas (Mikka Forcher) Familie in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Nawal (Luna Mwezi) schnuppert bereits Weltcupluft, fühlt sich aber von Dani und Solenn ausgeschlossen. Sie legen ihr nahe, das Zimmer zu wechseln.

ORF / Stefanie Leo

Jakob Seeböck als Internatsleiter Mark Auer

Leistungsdruck

Auch Staffel 2 kontrastiert die Erzählung über Angstschweiß und Leistungsdruck mit den kleineren (erste Liebe) und größeren (verschwiegene Homosexualität) Dramen des Teenagerlebens. Handfeste Probleme hat Skischulleiter Mark Auer – mit Alkohol und mit Sohn Nikki (Imre Lichtenberger).

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„Es macht großen Spaß den Mark zu spielen, wie es den hin und her beutelt“, sagt „Soko Kitz“-Star Jakob Seeböck. Staffel 2 vermittle die Tatsache, „dass so eine Ski-Akademie kein Skikurs ist. Es geht um massiven Leistungsdruck, es ist Knochenarbeit.“ Es gelte, enormen physischen und psychischen Belastungen standzuhalten.

Zu sehen ist, wie Neo-Abfahrer Georg (Moritz Uhl) von älteren Schülern halbnackt ins Freie gezerrt wird – „Schnee fressen“ als fragwürdiges Initiationsritual.

ORF

Emilia Warenski (Dani Strobl) und Mikka Forcher (Luca Rossi)

Seeböck meint, dies alles spiele sich in einer Zeit ab, „in der sich im Leben der 14- bis 18-Jährigen so viel verändert wie im ganzen Leben nicht mehr. Hinzu kommt: Es trainiert hier zwar ein Team, es ist aber kein Teamsport. Es kommt also ein extremes Konkurrenzverhältnis hinzu. Das alles muss für junge Menschen schon sehr schwer zu bewältigen sein.“

Wer die reale Welt hinter der Serie sehen will, dem sei übrigens die Doku „Stams“ über das gleichnamige Skigymnasium ans Herz gelegt (17. 2., 22.00, ORF1).

ORF / Stefanie Leo

Veighofer (Simon Hatzl) nimmt die Jungspunde ins Gebet.

Drohnen und Kälte

Spektakulärer als in Staffel 1 sind die Rennszenen inszeniert (Sandra Lahnsteiner). Die Weiterentwicklung der Drohnentechnik wirkt sich stark auf die visuelle Rasanz aus.

Hier fahren zwar Doubles, die auf Körperbau und Attitüde der Charaktere abgestimmt sind, aber auch die Schauspieler müssen für Aufnahmen in die Kälte. „In den Bergen kann man beim Drehen nicht viel Rücksicht auf das Wetter nehmen“, sagt Seeböck. „Da beneide ich …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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