In dem opulenten französischen Historienspektakel rächt sich der legendäre Held von Alexandre Dumas erneut an seinen Rivalen – mit Pierre Niney als Graf von Monte Christo
Liebe, Verrat und Intrige, Reichtum, Rache und die Suche nach Gerechtigkeit – daraus besteht der süffige Stoff, aus dem „Der Graf von Monte Christo“ geschneidert ist. Der französische Abenteuerroman von Alexandre Dumas erschien zwischen 1844 und 1846 als Fortsetzungsroman in einer Zeitschrift und befeuert die Fantasie unzähliger Filmemacher. Seit der Erfindung des Kinos existieren mehr als zwei Dutzend Filme und Fernsehserien, die sich auf die berühmten Mantel- und Degen-Erzählung berufen. Und auch das französische Regie-Duo Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière konnte sich der Faszination mit der Welt von Alexandre Dumas nicht entziehen. Gemeinsam schrieben sie bereits das Drehbuch zu der Dumas-Verfilmung „Die drei Musketiere – D’Artagnan“ von 2023, doch damit war nicht genug. Nun legen sie mit ihrer Version von „Der Graf von Monte Christo“ nach (Kinostart: Donnerstag), bei der sie nicht nur das Drehbuch verfassten, sondern auch die Regie geführt haben.
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Co-Regisseur Matthieu Delaporte: „Großer Traum erfüllt“
„Die Buchvorlage, mit der wir gearbeitet haben, hatte 1400 Seiten“, schnauft Co-Regisseur Matthieu Delaporte im KURIER-Gespräch: „Hätten wir sie übernommen, wären wir auf dreitausend Drehbuchseiten gekommen. Wir haben sie auf 180 Seiten zusammengestutzt. Man muss sich eben einen Weg durch das Erzähldickicht bahnen.“
Für Delaporte ist „Der Graf von Monte Christo“ so etwas wie „die Bibel der Drehbuchautoren“: „Dumas hat einen sehr rhythmischen Stil und ist ein großartiger Erfinder von Figuren. Wenn er eine Szene schreibt, ist man sofort in der Handlung drin. Das erinnert sehr an Kino.“
Die Regisseure verfilmten ihre 180 Drehbuchseiten auf schlanke 178 Filmminuten zu einem aufwendigen Prestige-Spektakel. An die 40 Millionen Euro ließ die Produktion springen und bewarb ihren „Graf von Monte Christo“ als den teuersten Film Frankreichs des Jahres 2024.
„Es war schon immer unser Traum, Dumas zu adaptieren“, freut sich Delaporte: „Aufgrund der hohen Kosten schien dieser Traum aber unerfüllbar. Wir haben sogar versucht, eine Theaterversion zu machen, aber selbst die war zu teuer. Dass dieser Film existiert, verdanken wir den Produzenten, die sich diese hohe Finanzierung getraut haben.“ Und tatsächlich mutierte „Der Graf von Monte Christo“ seit seinem Erscheinen in Frankreich zum umgehenden Kassenschlager.
Viele berühmte Schauspieler – von Jean Marais bis hin zu Gérard Depardieu – schlüpften bereits in die Rolle des Edmond Dantès, einem Mann, dem übel mitgespielt wird: Als junger Seefahrer scheint im Jahr 1815 das Glück zu winken. Nicht nur wird er zum Kapitän befördert, auch der Hochzeit mit seiner geliebten Mercédès steht nichts mehr im Weg. Doch dann geschieht das Unfassbare: Direkt vor dem Traualtar wird Dantès verhaftet. Eifersüchtige Rivalen bezichtigen ihn, Mitglied einer bonapartistischen Verschwörung zu sein und werfen ihn in den Kerker auf der Gefängnisinsel Château d’If. Nach vierzehn Jahren gelingt ihm die abenteuerliche Flucht, und er gelangt in den Besitz des legendären Schatzes von Monte Christo.
Kein Robin Hood
Als Graf von Monte Christo kehrt er zurück und beginnt einen ausgeklügelten Rachefeldzug gegen seine Feinde.
„Edmond Dantès ist eine sehr moderne Figur“, findet Matthieu Delaporte: „Am Anfang …read more
Source:: Kurier.at – Kultur