„Die Fälle der Gerti B.“: Da helfen auch die Krautfleckerl nicht

Kultur

Fünf Jahre nach der ORF-Stadtkomödie „Der Fall der Gerti B.“ geht Susi Stach wieder auf Verbrecherjagd – im Serienformat und mit einer neuen Kollegin an ihrer Seite.

Noch nie habe sie nach einem Film so viele Rückmeldungen bekommen, wie nach der ORF-Stadtkomödie „Der Fall der Gerti B.“ im Jahr 2019. „Auch meine ehemalige Lateinlehrerin hat angerufen und gesagt, dass man daraus eine Serie machen müsste“, erzählt Susi Stach im KURIER-Gespräch. Die Lateinlehrerin war nicht die Einzige, die mehr von Gerti B. sehen wollte. Und so geht die taffe Polizeikommissarin aus Wien-Floridsdorf ab Montag (20.15 Uhr, ORF1) wieder auf Verbrecherjagd – im Serienformat. „Ich habe mich erst getraut, darüber zu sprechen, als schon alles unterschrieben war, weil ich so Angst hatte, dass das Ganze doch nicht zustande kommt“, schmunzelt Stach.

Aus dem „Fall“ wurden für die Serie „Die Fälle der Gerti B.“, die Ausgangslage blieb unverändert. Der Protagonistin, die sich jahrelang für ihren Job aufgeopfert hat und nun auf die fällige Beförderung zur Abteilungsleiterin wartet, wird plötzlich eine Jüngere als Chefin vorgesetzt: Die quirlige Heidi (gespielt von Mariam Hage, „Push“) soll fortan das Ermittlerteam leiten. Das schmeckt Gerti gar nicht – da helfen auch die selbstgemachten Krautfleckerl nicht, die ihr Ehemann Bertl (Johannes Silberschneider) so liebevoll für die Arbeit in eine Tupperdose gepackt hat. 

ORF/ORF/Lotus Film/Petro Domenigg

„Es ist schwierig, auf etwas zu verzichten, auf das man jahrelang hingearbeitet hat. Ich konnte den Konflikt gut nachvollziehen und kenne auch in meiner Generation viele Frauen, die quasi für andere den Weg freigeräumt haben und dann aber nicht zum Zug gekommen sind“, so Stach.

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Macho-Gehabe

Wie schwierig dieses Freiräumen für Gerti war, sieht man in Rückblenden in die 80er: Alice Prosser spielt die junge Streifenpolizistin, die sich gegen das Macho-Gehabe im Grätzl und den strengen Vater behaupten muss. Zudem beschäftigen sie Gefühle für einen jungen Mann, der auch in der Gegenwart (gespielt von Harald Windisch) für Unordnung sorgt. Wieder mit dabei ist erneut Karl Fischer, Stachs Ehemann, der den zerstreuten Strizzi Franco Aigner gibt.

Für Stach sei die Krimikomödie ein „Herzensprojekt“: „Ich habe wahnsinniges Glück, in meinem Alter eine Serienhauptrolle zu bekommen. Als ich jünger war, gab es eine Agentin in Wien, die alle Frauen mit 40 aus der Agentur geworfen hat, weil sie nicht mehr vermittelbar waren. Das ist jetzt anders“, so die gebürtige Wienerin.

ORF/ORF/Lotus Film

Alice Prosser als junge „Gerti B.“

Mit der Serie habe sie außerdem die Seiten gewechselt. „Ich habe lange die Mörderin oder die ,falsche Spur‘ gespielt. Durch die ,Vorstadtweiber‘ hatte ich dann zum ersten Mal die Möglichkeit, zu zeigen, dass ich eigentlich Komödiantin bin.“ Umso mehr habe sie sich über die Rolle der Gerti gefreut. Herausfordernd sei es beim Dreh dann gewesen, nicht zu lachen: Denn die Protagonistin ist leidenschaftliche Grantlerin.

Adoptiert

Gedreht wurde im Sommer 2023 in Floridsdorf, rund um den Schlingermarkt. „Die Menschen im Gemeindebau haben uns adoptiert“, schwärmt Stach. „Wir haben dort im Sommer im Open-Air-Kino den Film gezeigt und sie waren so stolz, dass da ihr Schlingermarkt zu sehen ist. Wir haben teilweise auch in der Nacht gedreht, mit Herumschreien und Vom-Balkon-Springen, aber nie …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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