Die Grande Dame des Klaviers und ihre junge Partnerin

Kultur

Martha Argerich und Sophie Pacini demonstrierten im Wiener Konzerthaus ihre Verbundenheit mit Werken von Mozart bis Wagner.

von Susanne Zobl

Als Solistin allein auf dem Podium tritt Martha Argerich schon seit Jahren nicht mehr auf. Dass eine der größte Künstlerpersönlichkeiten nicht auf ein Gegenüber verzichten will, kommt immer öfter der jüngeren Generation zugute. Bei ihrem Abend im Wiener Konzerthaus nahm sie Sophie Pacini mit. 

Die 1991 geborene Münchnerin hatte  bereits mit 19 Jahren ihre Ausbildung am Salzburger Mozarteum abgeschlossen. Ihre Freundschaft mit Argerich verdankt sie ihrer Beharrlichkeit, wie im Programmbuch nachzulesen ist. Davon erzählt sie auch beim Konzert. Pacini war mit ihren Eltern auf Urlaub in der Toskana, Argerich wohnte im selben Hotel. Die aufstrebende Pianistin setzte schließlich durch, dass sie der großen Künstlerin vorspielen durfte und überzeugte diese mit ihrer Interpretation von Liszts h-Moll-Sonate. Das war 2010. 

Wie gut die beiden aufeinander eingespielt sind, ließen sie bei Mozarts Sonate in D-Dur, KV 375a hören. Ein Dialog an den Tasten entspann sich in absolutem Einklang. Argerich ließ ihre Läufe perlen, Pacini setzte auf eine Art Lockerheit, mit dem Andante, das sie auch als Zugabe noch einmal spielten, gaben sie Anlass zum Schwelgen. Im zweiten Teil überließ Argerich ihrer jungen Partnerin zunächst allein das Podium. Nach den unprätentiös intonierten „Consolations in E-Dur von Franz Liszt, nahm sich Pacini dessen Bearbeitung der „Tannhäuser“-Ouverture vor. Präzise arbeitete sie sich durch Richard Wagners Musik und leuchtete sie die Motive aus. Ihre Interpretation ließ zuweilen an eine Vorzugsschülerin bei einem Wettbewerb denken, die ihre Anstrengung, ein Orchester mit den Tasten zu ersetzen, demonstrierte. 

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Fulminant dann die Klangkaskaden, das fein ausgeklügelte Spiel, als Argerich bei den Réminiscences de »Don Juan« de Mozart wieder an die Tasten trat und die Sternewertung dieses Abends erhöhte. Bach als zweite Zugabe und Ovationen.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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