„Eating the Cats“: Wer ist der Internetstar, der die Katzen versteht?

Kultur

Mit dem Trump-Haustierkiller-Song „Eating the Cats“ gelang dem südafrikanischen Musiker The Kiffness ein viraler Hit. Es ist aber nicht sein erster. Ein Gespräch mit dem Meister des Miau-Remix.

Es ist ein zurückgelehnter Reggae-Beat, den man sonst nicht mit Donald Trump in Verbindung bringt. Mit dem hat der südafrikanische Musiker The Kiffness jene Aussage des US-Präsidentschaftskandidaten vertont, in der er behauptet, dass Einwanderer in Springfield Haustiere verspeisen. Mit dem Video „Eating the Cats“ hat The Kiffness übers Wochenende einen viralen Hit gelandet, es hat nach wenigen Tagen bereits fast vier Millionen Aufrufe auf YouTube. Trumps Behauptung (die sein Vize J. D. Vance am Sonntag offenbar unabsichtlich als erfunden zugegeben hat) stellt er wenig Text gegenüber – nur „Please don’t eat my cat“ und „Hier ist ein Katalog mit anderen Sachen, die man essen kann.“ Dann stimmen ein Hund und eine Katze in den Gesang ein.

Die sind übrigens keine Unbekannten, man kennt Hund und Katz aus anderen Werken des Musikers. Denn The Kiffness, mit bürgerlichem Namen David Scott, ist selbst eine kleine Internetberühmtheit. 

Berühmt durch Miau

Die hat er sich unter anderem erarbeitet mit Videos, in denen Katzen exzentrisch miauen. Die Laute werden mit einem Text untertitelt und unter anderem mit Gitarre, Trompete und kecken Rhythmen untermalt. Kater George Rufus zum Beispiel miaut dann nicht mehr, er „singt“ „Sometimes I’m alone, sometimes I’m not, sometimes I’m alone“, und als spezielle melancholische Pointe am Ende des Verses kommt ein heiseres „Hello?“ Auf der einen Seite des geteilten Bildes sieht man – wie im Trump-Video – The Kiffness ein Instrument nach dem anderen der Tonspur hinzufügen, auf der anderen sieht man George Rufus seine erfrischend atonale Einsamkeitsklage vorbringen. 

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Dass man bald gar nicht anders kann, als den vorgegebenen Text tatsächlich zu hören, scheint einem besonderen Talent Scotts geschuldet: „Mein Sohn hat zum Einschlafen so eine Maschine, die Weißes Rauschen erzeugt. Einmal bin ich bei ihm gelegen und habe aus der Maschine Musik gehört – obwohl da nur Weißes Rauschen war. Ich habe aber einen 90er-Jahre-Rocksong gehört. Das war mir unheimlich, also hab ich’s gegoogelt und es gibt tatsächlich eine Fehlsteuerung im Gehirn, die so etwas auslöst. Auditive Pareidolie, das ist eine Sinnestäuschung. Das Gehirn versucht, Sinn herzustellen aus etwas, das keinen Sinn ergibt.“ 

Tyler Walker

David Scott alias The Kiffness. „Kiff“ ist übrigens ein südafrikanisches Slangwort für „cool“.

Eigentlich Politik abgeschworen

Begonnen hat The Kiffness mit einer „normalen“, also nicht digitalen Band. Aber Covid stoppte diese Karriere abrupt. Er hat dann begonnen, Internetvideos mit Parodiesongs über die Situation zu machen: „Damit hatte ich plötzlich ein viel größeres Publikum auf YouTube, weil es allen auf der ganzen Welt gleich ging. Vorher kamen da nur Klicks aus Südafrika, in einem Jahr hatte ich einen Anstieg von 3000 auf 70.000 Follower auf YouTube.“ Er machte dann auch politische Satire: „Das war eine Zeitlang lustig, aber ich wurde dann zum Ziel bestimmter Medien, das hat sich aufgeschaukelt und keinen Spaß mehr gemacht.“ 

Deswegen ist es überraschend, dass er sich mit dem Trump-Video wieder auf dieses Terrain begeben hat. Und es ist wiederum nicht überraschend, dass er …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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