Howard Arman, der Chor des Bayerischen Rundfunks und Franui im Konzerthaus.
Zwischen Tod und Tanz, Tragik und Humor oszillierte der klanglich außergewöhnliche, sinnliche und überraschende Abend: mit Gustav Mahler ohne großorchestralen Wumms, subtil arrangiert mit Chor.
Für das Projekt „Wohin ich geh’?“ Dienstag im Konzerthaus mit Howard Arman und dem Chor des Bayerischen Rundfunks haben Markus Kraler und Andreas Schett von Franui, dem sympathisch-schrägen Ensemble aus dem Osttiroler Dörferl Innervillgraten, in „Nachkompositionen“ Mahlers Musik neu durch- und beleuchtet.
Mahler mit Farbtupfer
Sie verweben Elemente der Volks-, Salon- und Kirchenmusik – in Fragmenten und zitathaft – mit den klassischen Kompositionen, die in all ihrer Schönheit zelebriert werden. Allerdings gespielt auf traditionellen Instrumenten der Alpenregion, Geige, Hackbrett, Klarinette, Akkordeon, Trompete, Kontrabass, Tuba. Eben in neuer Sichtweise und Interpretation, aber mit großer Spielfreude.
Inklusive der Einflüsse, die den jungen Mahler geprägt haben wie die Lieder von Carl Loewe. „Wohin ich geh’?“, heißt’s am Ende in „Das Lied von der Erde“, „ich geh’, ich wand’re in die Berge. Ich suche Ruhe für mein einsam Herz.“ Neben „Des Knaben Wunderhorn“ auch ein Hauch von Tragikomik, als Schett sagt: „Früher haben wir hauptsächlich Trauermärsche gespielt. Heute spielen wir auch anderes.“ Zum Finale zum Beispiel nach Loewes Ballade „Tod und Tödin“ das auf Sonne, Strand und Glück verweisende und Hoffnung versprühende Lied „Morgen!“ von Richard Strauss.
Nachzuhören am 14. 11. (19.30 Uhr) auf Ö1
Source:: Kurier.at – Kultur