Seichter Einstig in paranormalem Horror rund um einen monströsen Kinderfänger
Von Gabriele Flossmann
Die junge Familie McKee – bestehend aus Vater, Mutter und einem kleinen Sohn – wird bedroht: Ein Monster, das sich auf die Entführung außergewöhnlicher Kinder spezialisiert hat, ist hinter ihnen her.
Dass der Film im Low-Budget-Bereich angesiedelt ist, wird in der optischen Umsetzung des bedrohlichen Szenarios sichtbar, dramaturgisch aber verwebt er geschickt Hinweise auf psychische Probleme mit paranormalen Elementen: Ist das Böse real? Entspringt es den tiefen Traumata und Schuldgefühlen der Betroffenen? Die Suche nach Antworten führt die Familie in die Vergangenheit. Vor allem der Vater muss sich mit seinem eigenen Kindheitstrauma auseinandersetzen, um seinen Sohn zu beschützen. Denn einst war er es, den furchterregende Visionen einer finsteren Kreatur auf Schritt und Tritt verfolgten. Als Erwachsener schien er das Monster abgeschüttelt zu haben, doch plötzlich ist es wieder da und hat es nicht mehr nur auf ihn, sondern auf sein Kind abgesehen.
Constantin
Familientraumata: „Bagman“
Stück für Stück offenbart sich die Geschichte des Monsters, das zum Kidnapper mutiert ist. Der Beiname „Bagman“ steht für sein „Werkzeug“: Ein ebenso grauslicher wie gruseliger Abfallsack, in dem die kindlichen Opfer entführt werden. Dass aus diesem „Bag“ kein Blut rinnt, wird Slasher-Fans vielleicht enttäuschen. Aber Horrorneulinge, die einen seichten Einstieg in die düstere Welt der paranormalen Psycho-Horrorfilme suchen, werden das wahrscheinlich schätzen.
INFO: USA 2024. 93 Min. Von Colm McCarthy. Mit Sam Claflin, Antonia Thomas.
Source:: Kurier.at – Kultur