Filmkritik zu „Ernest Cole: Lost and Found“: Zeigen, wie Apartheid aussieht

Kultur

Der südafrikanische Fotograf Ernest Cole (1940-1990) zeigte der Welt, wie Apartheid aussah. Unter Lebensgefahr dokumentierte er den beschwerlichen Alltag der schwarzen Bevölkerung Südafrikas unter mitleidloser weißer Vorherrschaft. Parkbänke, auf denen „Nur für Europäer“ zu lesen steht, eingeschüchterte Menschen vor autoritären Polizisten, feindselige weiße Blicke auf schwarze Mitbürger: In unzähligen charismatischen Fotos – meist in Schwarz-Weiß – beobachtete Ernest Cole sein rassistisches Lebensumfeld.

Regisseur Raoul Peck, der zuletzt mit seinem Film „I Am Not Your Negro“ über den Schriftsteller James Baldwin begeisterte, widmet dem Chronisten der Apartheid eine berührende Doku. Mithilfe von Coles Fotos, unterlegt mit einem Voiceover, das aus Coles Briefen und Aufzeichnungen zitiert, rekapituliert Peck dessen beschwerliches Leben.

Polyfilm

Apartheid in Südafrika: Getrennte Parkbände

Als 1967 sein Buch „House of Bondage“ über den grausamen Alltag der Apartheid erschien, sorgte es für einen Aufschrei. Cole ging nach New York, wo er als Starfotograf herumgereicht wurde, konnte in den USA aber weder emotional, noch beruflich Fuß fassen. Sein Weg führte ihn bis nach Schweden, wo erst kürzlich 60.000 Negative seiner Bilder in einem Banktresor aufgefunden wurden: rätselhaftes, erschütterndes Ende eines von Rassismus zerstörten Lebens.

INFO: F/USA 2024. 106 Min. Von Raoul Peck. Mit Ernest Cole.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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