Filmkritik zu „Nosferatu – Der Untote“: Blutsauger mit null Sex-Appeal

Kultur

Regisseur Robert Eggers schickt in seiner überlangen Neuauflage des Stummfilmklassikers „Nosferatu“ einen unappetitlichen Vampir zu Lily-Rose Depp

Der cinephile Düsternis-Regisseur Robert Eggers hat sich Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ vorgeknöpft und dessen knackig-gruseligen deutschen Stummfilmklassiker auf 132 Minuten ausgewalzt. Ganz im Stile des expressionistischen Kinos, schraubt Eggers die Adaption von Bram Stokers Horror-Meilenstein „Dracula“ aus kalten, grau-blauen oder gelblich-braun eingefärbten Bildern zu schaurigen Tableaus zusammen. Johnny Depps Tochter Lily-Rose Depp spielt die frisch vermählte Ellen, die sich in einer deutschen Kleinstadt von 1838 gegen ihren Willen nach einem Untoten verzehrt. Ausgerechnet ihr Ehemann ist es, der für einen Geschäftsabschluss nach Transsilvanien reist, um auf seiner Heimreise den Grafen Orlok – einen grauslichen Vampir – und mit ihm die Pest einzuschleppen.

Geschichten von untoten Blutsaugern leben von unterdrückter Erotik, die sich durch den Biss in den Hals Bahn bricht. Bei Orlok hingegen handelt es sich um einen halb verwesten Kadaver mit null Sex-Appeal, der mit seinem steten Gekeuche nervt. Die bleiche Ellen wiederum verirrt sich aufgrund ihrer Besessenheit ins Exorzismus-Genre – und wird dort unschön durchgebeutelt.

INFO: USA/G/HUN 2024. 132 Min. Von Robert Eggers. Mit Lily-Rose Depp, Nicholas Hoult.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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