Filmkritik zu „Red One“ mit Dwayne Johnson: Santa Claus im Fitness-Center

Kultur

Übersteuerte Actionkomödie, in der Dwayne „The Rock“ Johnson und Chris Evans den entführten Weihnachtsmann retten müssen

Dwayne Johnson hat nicht umsonst den Spitznamen „The Rock“. Für seine Auftritte in der „Fast & Furious“-Actionreihe ließ sich der Ex-Wrestler in seinen Vertrag hineinschreiben, dass seine Figur niemals einen Kampf verlieren darf. Wer allerdings einmal sehen möchte, wie „The Rock“ zu Boden geht, hat nun die Gelegenheit: In einem Watschen-Zweikampf mit einem digitalisierten Riesenkrampus bekommt er eine derartige Ohrfeige verpasst, die sogar ihn in die Knie zwingt. Aber natürlich dauert es nicht lange, ehe sich das Action-Blatt wendet.

Nachdem Regisseur Jake Kasdan mit Hilfe von Dwayne Johnson seine „Jumanji“-Hits gelandet hatte, kamen die beiden mit „Red One“ ins Weihnachtsgeschäft. Denn Santa Claus wurde gekidnappt. Und nur Dwayne Johnson und Chris Evans können ihn retten.

Morgen ist Weihnachten. Dann soll Santa Claus in seine Kutsche steigen und Geschenke verteilen. In den vergangenen Jahrhunderten stand ihm Johnson dazu als persönlicher Bodyguard Cal zur Seite. Santa und Cal haben viel gemeinsam: Beide trainieren ehrgeizig im Fitness-Center. Wo üblicherweise die Weihnachtsmänner Rundbäuche ihr eigen nennen, trägt Santa Claus ein Waschbrett. Während er seine Gewichte stemmt, teilt ihm Cal mit, dass er in Pension gehen möchte: Die Welt sei ihm zu schlecht, die „Liste der Unartigen“ zu lang geworden.

Auf jener „Liste der Unartigen“ steht auch Jack O’Malley (Chris Evans). Schon als Bub hat Jack nicht an den Weihnachtsmann geglaubt und seinen Cousins die Vorfreude verdorben. Als erwachsener Mann verdient er sein Geld als Zyniker und Computer-Hacker. Als Santa Claus einen Tag vor Weihnachten entführt wird, ist er es, der unwissentlich dazu beigetragen hat; deswegen muss er mit Cal für die Rückkehr von Santa Claus sorgen.

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Frank Masi/Prime/Warner

Chris Evans (li.) und Dwayne Johnson suchen den Weihnachtsmann

Dwayne Johnson und Chris Evans beschreiten als ungleiches Screwball-Paar sowohl Action- als auch Comedy-Terrain. Während Cal während seiner Stunts keine Miene verzieht, erfreut sich Jack an den Spezialeffekten seines neuen Kollegen. Dessen Fähigkeit, Spielzeugautos oder Actionfiguren in Realitätsgröße zu verwandeln, gefällt ihm besonders gut; leider findet er kein Replikat von Wonder Woman.

Frank Masi/Prime/Warner

Watschen-Wettkampf mit Krampus: „Red One – Alarmstufe Weihnachten“

Krampus und Hexe

Der Schmäh zwischen Callum und Jack läuft nicht immer rund, aber doch geschmeidig genug, um einige Lacher zu produzieren. Zudem baut Regisseur Kasdan rund um Santa ein aufwendiges Mythenuniversum. Dazu zählt ein Sicherheitsdienst unter der Leitung von Cal, zu dessen Mitarbeitern etwa baumgroße Eisbären gehören; oder eben besagter Krampus, der natürlich in Deutschland lebt, wo sonst. Und schließlich die … äh … Ex-Freundin von Krampus, eine böse Hexe. Action und Komödie halten sich zwar ungefähr die Waage, doch gerade das mythische Reich von Santa leidet unter Überdigitalisierung. Seine Bilder wirken gar nicht weihnachtlich, sondern scheußlich synthetisch.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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