
Der Wagner-Tenor Peter Seiffert ist tot. Er verstarb nach langer Krankheit am Montag in Schleedorf bei Salzburg, wie seine Familie mitteilt. Der deutsche Opernsänger, in zweiter Ehe verheiratet mit der österreichischen Sopranistin Petra-Maria Schnitzer, wurde 71 Jahre alt. Er galt als einer der prägenden Wagner-Heroen seiner Generation, der Partien wie den Stolzing oder den Lohengrin bei den Bayreuther Festspielen oder der Wiener Staatsoper mit Inbrunst verkörperte.
Karriere in die Wiege gelegt
Seiffert war die musikalische Karriere als Sohn des Opernsängers Helmut Seiffert praktisch in die Wiege gelegt. Nach seiner Ausbildung debütierte der gebürtige Düsseldorfer 1978 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, bevor er 1980 Ensemblemitglied der Deutschen Oper in Berlin wurde. In schneller Folge kamen dann die persönlichen Debüts an der Bayerischen Staatsoper, Covent Garden in London oder 1984 an der Wiener Staatsoper. 1986 heiratete Seiffert die österreichische Sopranistin Lucia Popp (1939–1993).
102 Mal sollte Peter Seiffert letztlich auf der Bühne des Hauses am Ring stehen, vor allem in den großen Wagner-Partien von „Parsifal“ über „Tannhäuser“ bis zu „Tristan und Isolde“. Seine letzte Vorstellung in der Staatsoper feierte Seiffert 2018 allerdings als Florestan in Beethovens „Fidelio“. Es war auch seine meistgesungene Staatsopern-Partie mit insgesamt 25 Abenden.
Seine Fähigkeit, die schweren Rollen bei Wagner mit einer scheinbaren Leichtigkeit zu interpretieren, führte Seiffert von 1996 bis 2005 auch ins Wagner-Mekka zu den Bayreuther Festspielen wo er in den „Meistersingern von Nürnberg“ und dem „Lohengrin“ zu erleben war. Auch bei den Bregenzer oder den Salzburger Festspielen war Seiffert zu erleben.
Rheinische Frohnatur
„Peter Seiffert war abseits der Opernbühne ein ganz unkomplizierter, sehr unterhaltsamer und großherziger Mensch, den wir sehr vermissen werden“, zollten die Bayreuther Festspiele am Dienstag dem Verstorbenen ihren Respekt. Gegenüber der APA hatte sich Seiffert, der 2013 zum österreichischen Kammersänger ernannt worden war, einstmals selbst als „rheinische Frohnatur“ bezeichnet, was er selbst als eines seiner Berufsgeheimnisse empfand: „Das puffert bei dieser Wagner-Schwere auch manches ab.“
Source:: Kurier.at – Kultur