
Auftritt mit anarchischen Gags und charmanten Kasperliaden, mit Nonsens und Comedy-Impro.
Der „Katzeklo“-Erfinder, (ja das macht die Katze froh), wollte am Donnerstag einfach „gute Laune haben und einen schönen Tag“. Das ist bei Helge Schneider mit Trio-Begleitung und seinem Programm „Ein Mann und seine Musik“ – gleich zweimal im Konzerthaus – wie erwartet mit anarchischen Gags und charmanten Kasperliaden, mit Nonsens und Comedy-Impro verbunden.
Wiener Konzerthaus / Andrea HumerHelge Schneider in Wien: Aberwitz als Programm
Der demnächst 70-Jährige gibt vital die blödelnde Plaudertasche mit Schnickschnack über seine Freunde, den Papst, Peter Maffay und Elton John, stellt mit einem überraschenden Schwenk in die Realität fest, dass ,man im Fernsehen nur noch Bekloppte sieht“, und singt „Politiker sind doof“.
Aber in der mit Kalauer und Klamauk, Witz und Sickerpointen jonglierenden Spaßkanone steckt ein hochkarätiger Musiker und famoser Multiinstrumentalist.
Er klimpert wie einst Chico Marx am Klavier. Er spielt Trompete und produziert zugleich mit einer Handpuppe eine Lachnummer. Und er swingt, dixielandelt, orgelt und trällert zum extemporierten Unsinn.
„Der ältere Herr“, „Firlefanz“, „Willkommen im Altersheim“ sind Songtitel wie spontan erfunden und garantiert nicht ernst zu nehmen.
„Octopus“ ist ein Ohrwurm, angeblich aus Spanien, „Reitunterricht“ ein Slow Blues des Pferdeflüsterers, „Paris, Paris“ ebenso eine Hitreminiszenz wie das hemmungslos hingeschmalzte „Hunderttausend Rosen schick ich dir“.
Salzburg wirkt auf den Extremkomiker wie das sächsische Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands. Wahrlich kein Kompliment. Aber das ist vielleicht ohnedies nur eine von Schneiders schrecklichen Geschichten. Und wetten, dass die allesamt nicht einmal stimmen.
Source:: Kurier.at – Kultur