
Der erste Palmengewinner steht schon fest: Es ist der zweifache Oscarpreisträger und Schauspiel-Titan Robert De Niro, der anlässlich der Eröffnung des Filmfestivals in Cannes Dienstag Abend die Ehrenpalme in Empfang nehmen wird. Seine Auszeichnung wird – gemeinsam mit dem französischen Debütfilm, der Tragikomödie „Partir un jour“ von Amélie Bonnin – die 78. Filmfestspiele (bis 24. Mai) eröffnen.
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De Niro ist natürlich nicht der einzige namhafte Amerikaner, der heuer eine besonders glamouröse Star-Parade an der Croisette anführen wird. Sein Kollege Tom Cruise wird ebenfalls erwartet, um mit „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ seine legendäre Kultreihe ins Finale zu führen. Zu den weiteren Hollywood-Stars, deren Filme an den Start gehen, zählen Wes Andersons „Der phönizische Meisterstreich“ mit Benicio del Toro, Tom Hanks und Scarlett Johansson.
Letztere wird erstmals auch als Regisseurin auftreten und ihr Filmdebüt „Eleanor the Great“ mit der 95-jährigen June Qibb in der Hauptrolle präsentieren.
Auch Jodie Foster steht auf der Gästeliste: Sie spielt in Rebecca Zlotowskis Tragikomödie „Privatsphäre“ eine Psychiaterin, die in dem Mord an einer Patientin ermittelt. Spike Lee zeigt seinen Neo-Noir-Thriller „Highest 2 Lowest“, ein Akira-Kurosawa-Remake mit Denzel Washington. Und schließlich wird auch Ethan Coen – immer noch ohne Bruder Joel – den zweiten Teil seiner “lesbischen B-Movie-Trilogie“ mit „Honey Don’t!“ präsentieren.
Im Hauptwettbewerb tummeln sich Veteranen wie die belgischen Dardenne-Brüder, der iranische Regisseur Jafar Panahi oder die Schottin Lynne Ramsay, deren Romanverfilmung „Die, My Love“ mit Jennifer Lawrence und Robert Pattinson hochkarätig besetzt ist.
Aber es gibt auch eine Reihe Newcomer, die sich in der diesjährigen Cannes-Ausgabe einen Namen machen wollen. Dazu zählt die Berliner Regisseurin Mascha Schilinski mit dem Drama „In die Sonne schauen“, das von vier Frauengenerationen – verbunden durch Trauma – erzählt. Schilinski ist eine von sieben Frauen im diesjährigen Wettbewerb. Auch die US-Amerikanerin Kelly Reichardt ist mit dem Kunstraubkrimi „The Mastermind“ mit Josh O’Connor (Prinz Charles in „The Crown“) in der Hauptrolle dabei, ebenso wie die französische Palmengewinnerin von 2021, Julia Ducournau: „Alpha“ ihr neuer Body-Horror, findet der vor dem Hintergrund der AIDS-Epidemie in den 1980er-Jahren statt.
Showdown
Vor pandemischen Hintergrund scheint sich auch der neue Film des Amerikaners Ari Aster abzuspielen: Er hat sich ein weiteres Mal mit seinem „Beau Is Afraid“-Star Joaquin Phoenix zusammengetan und lässt diesen als Sheriff in New Mexico gegen Widersacher Pedro Pascal antreten. Deutschland wiederum lässt sich neben Schilinski noch mit Filmen von Fatih Akin und Christian Petzold vertreten.
Österreich ist heuer nur mit der majoritär österreichischen Produktion „Militantropos“ in der Festivalsektion Quinzaine des Réalisateurs mit dabei. Die Doku eines ukrainischen Regiekollektivs wirft einen Blick auf den russischen Angriffskrieg und seine Auswirkungen auf die Bevölkerung.
Jury-Präsidentin ist Juliette Binoche: Sie wird, unterstützt von Kollegen wie Jeremy Strong und Halle Berry, die Palme vergeben.
Source:: Kurier.at – Kultur