„Stolz und Vorurteil (oder so …)“ überzeugt mit großer Spielfreude und tollem Gesang.
Manchmal hat man Glück und man sieht im Theater etwas ganz Besonderes. „Stolz und Vorurteil (oder so…)“ im Theater Scala in Wien-Wieden ist so ein Fall. Die Vorstellung ist komisch, schlau, berührend, ein Riesenspaß und einfach reizend. Und singen können die auch!
In Jane Austens berühmtem Roman „Stolz und Vorurteil“ geht es um fünf Töchter, die unbedingt verheiratet werden müssen, da das Landgut der Eltern sonst keinen Erben hat. Und da kommen die Männer ins Spiel, die so großartige Namen tragen wie Fitzwilliam Darcy, und die Liebe spielt zwar kräftig mit, erweist sich aber als störrisch und unübersichtlich.
Isobel McArthur hat daraus ein Bühnenstück gemacht, und zwar ein herrlich komödiantisches und durchaus feministisches.
Viel Spaß!
Rüdiger Hentzschel (Regie und Raum) hat mit sicherer, eleganter Hand inszeniert. Fünf Dienstbotinnen erzählen hier die Geschichte, indem sie abwechselnd in alle Rollen schlüpfen. Anaïs Marie Golder, Clara Lou Kindel, Henrietta Rauth, Soi Schüssler und Katharina Stadtmann spielen großartig und haben sichtlich viel Spaß an der Sache, was sich auf die Zuschauer überträgt.
Gesungen wird auch, und zwar ziemlich gut, etwa „Something“ von den Beatles, „You’re So Vain“ von Carly Simon oder, ja, es muss sein, „Last Christmas“ von Wham.
Fazit: Ein herrlicher Theaterabend, der bestens auf hohem Niveau unterhält.
KURIER-Wertung: Viereinhalb Sterne
Source:: Kurier.at – Kultur