Jazz, fragil und ohne großes Ego: drei Colors of Sounds

Kultur

Der emotionale Wetterbericht signalisierte Sonnenschein beim spannenden neuen Jazz-Trio-Projekt „Touch“ von Wolfgang Muthspiel am Donnerstag im Wiener Konzerthaus.

Das Treffen mit ähnlich vielseitigen und experimentierfreudigen Musikerkollegen steht für die Verschmelzung verschiedener Klangwelten und Stile, vereint zwei Gitarristen völlig unterschiedlicher musikalischer Prägung und mischt zu den Farben der Instrumente Gesang als Farbe.

„Touch“ vereint drei sehr unterschiedliche Colors of Sounds und drei von drei Kontinenten kommende herausragende Musiker, die alle auch gern singen.

Schon beim kantig-schrulligen „Double Blues“ trifft die leise, fragile klassische Gitarre im Jazz-Kontext auf afrikanische Traditionen in der Person des aus Benin stammenden Lionel Loueke, seit Langem eine Schlüsselfigur in der Band von Herbie Hancock. Der Song „Tattered and Torn“ der Kontrabassistin Linda May Han Oh thematisiert zunächst – auch akustisch zerrissen und zerfetzt – die Weltlage und mündet schließlich in hoffnungsvoll-versöhnliche Melodien.

Loueke, als „sanfter Virtuose“ und „musikalischer Maler“ gepriesen, kombiniert in „Vision“ harmonische Raffinesse, ohrenfreundliche Melodik und schnelle überraschende rhythmische Wechsel. In „Elba Waltz“ wechselt die Melodie zwischen zwei Tonarten und weckt prompt Assoziationen zu Italien.

Nach Solo-Stücken, u. a. zwei auskomponierten Konzertetüden aus Muthspiels Album „Etudes/Quietudes“ (2024), zelebriert das Trio in fein austarierter, intimer Interaktion noch einmal einen eleganten luftigen Sound ohne große Turbulenzen, gänzlich frei von Ego und Effekthascherei.

Ö1 sendet einen Mitschnitt des Konzerts am 23. Juni ab 19.30 Uhr

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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