Jazzdrummer Roy Haynes mit 99 verstorben: Eine Legende seit der Bebop-Ära

Kultur

Karriere erstreckte sich von Pionieren wie Charlie Parker bis in die Gegenwart und prägte die Jazzgeschichte maßgeblich

Eine der letzten Stars aus der großen Aufbruchszeit des Jazz hat die Welt verlassen: Der Schlagzeuger Roy Haynes, der bereits in den 1940er Jahren an der Seite von Stars wie Lester Young, Charlie Parker und Bud Powell musiziert hatte, ist im Alter von 99 Jahren verstorben. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf Haynes‘ Tochter. 

Der Musiker, dessen klares, treibendes Schlagzeugspiel den Sound des Bebop mitdefiniert und zahllose Schlagzeuger wie Elvin Jones oder Jack DeJohnette inspiriert hatte, lebte auf Long Island unweit von New York City.

Haynes kam in den 1940er Jahren aus Boston nach New York und machte sich im legendären „Mintons Playhouse“, dem Treffpunkt der Bebop-Szene, einen Namen. Ab 1949 übernahm er in Charlie Parkers Quartett den Schlagzeugsessel vom Drummer Max Roach. 

Auf zahlreichen Aufnahmen, die heute als Klassiker der Jazzgeschichte gelten, ist Haynes zu hören – an der Seite der Pianisten Bud Powell und Thelonious Monk, mit Saxofonisten wie Sonny Rollins und Stan Getz, von Trompetern wie Miles Davis und Dizzie Gillespie. 

Eleganz 

Der Musiker, der auch mit seinem extravaganten Äußeren und seinem Geschmack für coole Autos auffiel, nahm zudem zahlreiche Alben als Bandleader auf, etwa „We Three“ (1958) oder „Senyah“ (1973). 

Obwohl Haynes‘ Spiel stilistisch im Bebop verwurzelt blieb, wagte er immer neue Experimente und Konstellationen – etwa an der Seite des Gitarristen Pat Metheny, mit dem Pianisten Chick Corea oder später in seinem Trio mit dem Bassisten John Pattitucci und dem Pianisten Danilo Perez. 

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Haynes blieb bis ins hohe Alter aktiv und empfing zahlreiche Ehrungen, blieb aber auch neugierig und anschlussfähig. 

Einen bemerkenswerten Auftritt hatte er im Computergame „Grand Theft Auto IV“, zu dessen Soundtrack er neben Musik er auch Durchsagen auf dem (fiktionalen) Radiosender „Jazz Nation Radio“ beitrug: „Musik aus einer Zeit, als Musiker noch Instrumente spielen konnten, anstatt wie Stripper zu tanzen.“ Oder: „Musik aus einer Zeit, aus der Jazz noch nicht Fahrstuhlmusik war.“ 

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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