So lustig können Memoiren sein: „Writing Stars“ mit Grissemann, Stermann, Ostrowski und Ozzy Osbourne im Rabenhof.
Viel haben Desiree Treichl-Stürgkh und Ozzy Osbourne ja nicht gemeinsam. Außer, dass sie aktuell beide ihren großen Auftritt im Rabenhof Theater haben. In der Show „Writing Stars“, in der Christoph Grissemann und Dirk Stermann Autobiografien gegeneinander antreten lassen. Treichl-Stürgkh ist die einzige Frau bei acht Memoiren, denn, wie Moderator Michael Ostrowski am Dienstag richtig sagte, es sind eher die Männer, die schon „in jungen Jahren ein Loblied auf sich singen“.Acht Lebensgeschichten wurden in K.O.-Runden mit besonders prägnanten Ausschnitten vorgestellt, Prinz Harry trat gegen Weinbauer Leo Hillinger an, Helmut Berger matchte sich mit Gerard Depardieu, Treichl-Stürgkh sollte sich gegen Tony Wegas behaupten und Fußballer Zlatan Ibrahimovic gegen Ozzy Osbourne, der seine Ausschweifungen mit einer immer etwas von sich selbst überraschten Note garniert.Abstimmung via Applaus-DezibelDie Paarungen (Buch: Gerhard Kralicek und Matthias Jodl) waren gut ausgewählt und mitunter einigermaßen genial: die Lebensstil-Tipps einer Ex-Opernballorganisatorin den Häfn-Betrachtungen eines Ex-Songcontestteilnehmers (und eben leider auch Handtaschlräubers) gegenüberzustellen, war einer der Höhepunkte des Abends. Das Publikum stimmte dann per Applausdezibel ab. Dass Winzersentenzen wie „Ich sagte einen Satz, der mir sehr gut gefällt“ besser ankamen als Prinz Harrys eingefrorene Kronjuwelen, mag noch überraschen, Tony Wegas Anekdoten über in Stiefeln zum Songcontest geschmuggeltes Kokain, das bedauerlicherweise unbrauchbar geschwitzt war, brachten natürlich den erwarteten Erfolg. Helmut Berger schaffte es mit einer anderen Marschierpulver-Episode, die einen weißen Smoking und eine unglückliche Schließmuskelfehlfunktion beinhaltete, ins Finale.
Wo er sich Ozzy Osbournes Schilderung jener Konferenz mit Plattenfirmen-Entscheidern, in der es ihm eine gute Idee schien, einer Taube den Kopf abzubeißen, unweigerlich geschlagen geben musste. Das wiederum gab Romantic Slivo, der musikalischen Begleitung des Abends in goldener Allover-Paillette, Osbournes „Paranoid“ als Rausschmeißer anzustimmen. Ein inspirierender Abend: Zumindest Ozzys Buch sollte noch rasch auf die Weihnachtswunschliste.
Weitere Termine: 18., 19. 12. und 15., 16., 17., 18.1.2025
Source:: Kurier.at – Kultur