Mehr als die süße Sissi: Die 8 besten Filme von Romy Schneider

Kultur
In Schwarzweiß sind eine junge Frau im Ballkleid und Männer in Uniformen zu sehen.

Wenn Kaiserin Elisabeth das nationale Heiligtum Österreichs ist, dann ist Romy Schneider zumindest so etwas wie Österreichs golden-funkelnder Staatspalast, in dem die auf ewig traurige Feministin Sissi ihre unsterbliche Heimat finden sollte. 

Schneider, geboren als Rosemarie Magdalena Albach-Retty am 23. September 1938 in Wien, zählt zu den größten Ikonen der österreichischen Filmbranche. Falsch: Sie ist DIE Ikone der österreichischen Filmbranche. Nein, wieder falsch. Sie ist DIE Ikone Österreichs. Punkt. Immerhin wurde auch die Kurier Romy nach ihr benannt, deren Verleihung dieses Jahr am 28. November in Kitzbühel stattfindet. Das will schon etwas heißen.

APA/UPI70 Jahre „Sissi“

Heuer, man kann es kaum glauben – und doch irgendwie schon, Weihachten ohne diese Filme sind schließlich schon gar nicht mehr vorstellbar – feiert der Film „Sissi“ 70-jähriges Jubiläum. Er ist der erste Teil der international beliebten Heimat-Kitsch-Filmtrilogie aus den 1950er-Jahren, mit dem Schneider (sowie auch Karlzheinz Böhm als Kaiser Franz Josef) schon in frühen Jahren Kultstatus erlangte. Ein Status, unter dem sie ein Leben lang leiden sollte. 

Das picksüße Image der niedlichen Jung-Kaiserin wird Schneider ihr Leben lang nie wieder loswerden, womit sie ein Schicksal teilte, das an viele moderne Kinderstars erinnert. Keiner konnte so lächeln wie Schneider, keiner so lieblich über die Almwiese hüpfen, keiner so unschuldig eine Kaiserkrone am perfekten Haupt balancieren wie die damals erst 17-Jährige. Dessen war sich auch die strenge Schauspieler-Mama Magda Schneider bewusst, einer der frühesten „Momager“ (Mutter, die gleichzeitig auch Managerin ist) der Unterhaltungsbranche.

Doch Schneider wusste: Sie konnte mehr als nur lächeln, hüpfen und lieb schauen. Sie wollte mehr. Also tat sie das, was alle Jungstars machen: Sie brannte jegliche Brücken hinter sich nieder und riss sich mit aller Kraft (und Talent) vom infantil-harmlosen Kaiserin-Image los. Sie wanderte nach Frankreich aus und nahm dort nur noch anspruchsvolle – sprich: sehr komplexe, düstere, provokante, verruchte – Rollen in ebensolchen Dramen und Charakterstudien an. Der stets in ihr brodelnde Widerspruch zwischen Selbst- und Fremdbestimmung, der ihre Seele malträtierende Lebensschmerz (Schneiders Sohn starb im Alter von nur 14; zudem prägten viele unglückliche Liebesbeziehungen ihr Leben) spiegelten sich auch auf der Leinwand wider. 

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Bald galt sie als eines der großen Talente des französischen Films. Niemand vollzog die faszinierende Metamorphose vom Wiener Mädel zur schicken Pariserin, von der Femme Fatale zur gereiften Dame von Welt so konsequent (aber nicht schnörkellos, sondern mit bewussten Brüchen, Ecken und Kanten) wie „die Schneider“. Ihr mysteriöser früher Tod im Alter von 44 trägt ebenfalls zu ihrer Mythos-Wahrnehmung bei.

Fans und Filmliebhaber wissen: Romy Schneiders vielschichtiges Talent, ihre unverwechselbare Leinwandpräsenz, ihr fesselndes Charisma, ihr leidenschaftliches Streben und ihre mythisch-begehrenswerte Unerreichbarkeit nach Anerkennung gehen weit über die „Sissi“-Filme hinaus. 

Der KURIER stellt deshalb ihre 8 besten Filme vor – abseits von „Sissi“:
Der Swimmingpool (1968)

Mit Ex-Ehemann Alan Delon fliegen hier vor der Kamera nur so die erotischen Funken, vom süßen Sissi-Image ist in diesem Film bei Schneider nicht mehr viel zu sehen. Doch „Der Swimmingpool“ ist mehr als das und gilt nicht umsonst als einer der besten französischen Filme aller Zeiten:

Der Streifen ist eine tiefgründige, betont ruhige und doch mit einem permanent unterschwelligen Gefühl …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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