„Erinnerungskonzert“ im Goldenen Saal: Das ORF Radio-Symphonieorchester mit Oksana Lyniv am Pult. Pure Freude.
Von: Susanne Zobl
Johann Strauss, Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde, sollte anlässlich seines 75. Geburtstags am 25. Oktober 1899 mit einem Fest gefeiert werden. Doch eine Lungenentzündung riss ihn bereits im Sommer davor aus dem Leben. Am 21. Jänner 1900 kam es dann zum „Erinnerungskonzert“ im Goldenen Saal.
125 Jahre später führte das ORF Radio-Symphonieorchester das Programm in memoriam des „Walzerkönigs“ mit Oksana Lyniv am Pult auf. Einen getragenen Auftakt gab sie mit dem Walzer „Bei uns z’Haus“. Strauss hatte sein Opus 361 anlässlich der „Wiener Weltausstellung“ komponiert. Der Wiener Singverein intonierte den patriotischen Text eindrucksvoll.
Den Titel „Traumbild“ nahm Lyniv wörtlich. Beim „Kaiserwalzer“ changierte sie zwischen martialisch und schwelgerisch. „Freut euch des Lebens“ und der „Frühlingsstimmenwalzer“ gerieten mit dem sehr gut disponierten RSO zum Ausdruck purer Freude.
Das Atout dieses Konzerts waren die Solisten. Anna Prohaska brillierte mit ihrem klaren Sopran, betörend etwa in „Wo die Zitronen blüh’n“. Mezzosopranistin Anna Lucia Richter intonierte energetisch das „Ich lade mir gern Gäste ein“ aus der „Fledermaus“. Miriam Kutrowatz, die bereits als Sängerin des Opernstudios an der Staatsoper aufhorchen ließ, punktete mit schönen Höhen in Ausschnitten aus Operetten. Der Tenor Johannes Bamberger ließ in nuanciert gestalteten Partien sein nobles Timbre hören. Fulminant mit allen Solisten dann das Finale aus der Operette „Das Spitzentuch der Königin“, das nach ausgiebigem Jubel wiederholt wurde.
Source:: Kurier.at – Kultur