„My Fair Lady“ an der Volksoper: Die Herren haben das Nachsehen

Kultur

Paula Nocker und Markus Meyer brillieren in Ruth Brauer-Kvams Neuinszenierung.

von Susanne Zobl

In Ruth Brauer-Kvams Neueinstudierung von „My Fair Lady“ haben die Herren im besten Wortsinn das Nachsehen. Denn Eliza Doolittle radelt davon in ein neues, unabhängiges Leben. 

Dass es Brauer-Kvam gelingt, Alan Jay Lerners und Frederick Loewes Bearbeitung von Bernard Shaws „Pygmalion“ in die Gegenwart zu führen, liegt nicht zuletzt an der glänzenden Neubesetzung. 

Paula Nocker zeigt Eliza erfrischend als geradlinige, junge Frau, die den sozialen Aufstieg schaffen will. Wie Sprachübungen trägt sie ihre Hits wie „Es grünt so grün“ vor. Ihre Dialekt-Passagen artikuliert sie zu Beginn wie eine seltsame Kunstsprache, die man nicht so leicht versteht, setzt aber dann bei ihrem Gesang auf Wortdeutlichkeit. 

Markus Meyer zeigt Higgins als sympathischen, besessenen, zuweilen etwas schrulligen Gelehrten. Seinen Drill übt er wie ein Lehrer aus, der seinem Schüler damit helfen will. Von diesem Professor würde man sich gerne unterrichten lassen. 

Manuel Rubey ist ein nobel zurückhaltender Pickering. Karl Markovics spielt Elizas Vater brillant wie eine Nestroy-Figur. Lionel von Lawrence ist ein vokal solider Freddy. Dirigentin Charlotte Corderoy treibt das sehr gut disponierte Volksopernorchester mit Verve an, setzt zu Beginn auf viel Fortissimo und stellt im Laufe des Abends die Balance gut her. Herzlicher Applaus.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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