Fortsetzung für eine der mysteriösesten Serien der vergangenen Jahre auf AppleTV+.
Nie mehr nach Feierabend an die Arbeit denken müssen – das klingt nicht nur zu schön, um wahr zu sein, sondern bietet auch Stoff für eine der spannendsten und ungewöhnlichsten Mystery-Serien der vergangenen Jahre. In „Severance“ (AppleTV+) kann man das berufliche vom privaten Hirn mittels chirurgischem Eingriff trennen lassen. So muss man am Wochenende nie wieder einen Gedanken an den Job verschwenden – und sich im Berufsalltag nicht mit privatem Ballast herumschlagen. Klingt praktisch. Doch was, wenn das Büro-Bewusstsein dem draußen lebenden Anteil etwas mitteilen möchte? Etwa, dass beim Konzern Lumon Industries nicht alles mit rechten Dingen zugeht?
Morgen (Freitag) kehrt die von Ben Stiller inszenierte Serie nach langer Pause zurück. Die neuen Folgen setzen direkt nach dem Cliffhanger der ersten Staffel fort: Den im Büro gefangenen „Innies“ war es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen von Lumon gelungen, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Mark (Adam Scott), Helly (Britt Lower), Irving (John Turturro) und Dylan (Zach Cherry) kehren aus Gründen, die nicht sofort geklärt werden, zurück an ihren Arbeitsplatz. Aus ihrem Aufstand hat Lumon kurzerhand eine geschickte Marketing-Kampagne gemacht und wirbt nun mit Benefits für „Innies“. So gibt es neuerdings einen Besuchsraum für Angehörige – ein wenig wie im Gefängnis. Beide Anteile von Mark wissen mittlerweile, dass seine (mutmaßlich?) verstorbene Frau Gemma mit Lumon zu tun hat und versuchen auf ihre Weise, sie zu finden. „Innie“-Helly muss hingegen das Wissen um ihre echte Identität und ihre familiäre Verbindung zu Lumon verdauen.
„Severance“ erforscht vor einer bedrohlichen, retrofuturistischen Kulisse erneut unsere Beziehung zur Arbeit, die Strukturen großer Konzerne und Bullshit-Jobs. Und natürlich kommen wieder Ziegen vor, die in Staffel 1 für zahlreiche wilde Fan-Theorien gesorgt haben. Die Handlung konzentriert sich aber zunehmend auf Mark und es wird langsam klar, dass er eine Schlüsselrolle im Geheimnis um Lumon einnimmt. Wie immer bei Mystery-Serien sehnt man die Erklärung des Rätsels ebensosehr herbei, wie man sie fürchtet (Was, wenn es eine Enttäuschung ist?). Aber was auch immer am Ende hinter Lumon steckt (vorab waren noch nicht alle Folgen zu sehen), der Weg zur Lösung ist auf jeden Fall sehr sehenswert.
Source:: Kurier.at – Kultur