In Wien wurde für die neue Weihnachtskomödie „Aufputzt is’“ nach einem Programm von Gery Seidl gedreht. Der Kabarettist über seine erste Kino-Hauptrolle und das Un-Wort „Kabarettfilm“.
Kabarettisten hören es nicht gern, wenn man von „Kabarettfilmen“ spricht. Auch bei Gery Seidl ist es nicht anders – er beruft sich dabei auf einen prominenten Kollegen:
„Schon der Roland Düringer hat gesagt, dass das ein Blödsinn ist. Ich bleib’ dabei. Es ist einfach ein Film.“
Wir sitzen in einer Altbauwohnung in der Wiener Innenstadt, wo für Seidls ersten selbst geschriebenen Film gedreht wird: „Aufputzt is‘“ – entwickelt aus seinem gleichnamigen Kabarettprogramm. Solcherart entstanden in den 1990er-Jahren einige der erfolgreichsten österreichischen Kinokomödien – was mitunter zur erwähnten ungeliebten Zuschreibung führte.
Regisseurin Claudia Jüptner-Jonstorff, die schon mit Komödienspezialist Harald Sicheritz („Muttertag“, „Hinterholz 8“) zusammenarbeitete, sieht das weniger eng: „Ja, das hat damals mit „Muttertag“ (1993) begonnen und ist dann zum Selbstläufer geworden. Nach 2000 gab’s eigentlich wenig Komödien. Jetzt hat ,Griechenland’ wieder so richtig den Startschuss gegeben. Ich glaube, die Leute sehnen sich danach, sich im Kino positiv unterhalten zu lassen. Was nicht heißen soll, dass es das andere nicht auch geben soll und muss. “
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Die lieben Verwandten: Johannes Silberschneider, Maria Hofstätter, Heinz Marecek
Renaissance
Als Regisseurin des Stipsits-Kinohits „Griechenland“ ist sie an der jüngsten Komödien-Renaissance beteiligt. Auch das Thema Weihnachten wird wieder öfter bearbeitet – etwa in „Operation White Christmas“ oder „Wie kommen wir da wieder raus?“
Kurier / Philipp Hutter
Drehte mit Thomas Stipsits „Griechenland“: Claudia Jüptner-Jonstorff (2.v.li.)
Ob der Genreklassiker „Single Bells“ ein Vorbild für „Aufputzt is’“ sei?
Seidl scherzt: „Das ist der Grund, warum wir das gemacht haben. Den schauen wir schon seit 20 Jahren!“ – Großes Gelächter am Set, bevor Seidl wieder vor die Kamera muss.
Gedreht wird eine Szene, in der sich Hauptprotagonist Andi aus der eigenen Wohnung sperrt und verzweifelt bei der Nachbarin (Frau Koresch, gespielt von Erika Mottl) läutet.
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Hawara Bertl (Thomas Mraz) und Frau Koresch (Erika Mottl)
Andi Kramer ist ein gestresster Bauleiter, der just am Christtag ein Riesenhotelprojekt übergeben muss – weil die chinesischen Partner mit Weihnachten nicht viel am Hut haben. Sein Chef (Roland Düringer) liegt ihm im Nacken. Auch bei Frau Steffi und Tochter hat er einiges gutzumachen und verspricht, die Weihnachtsorganisation von Baum bis Braten selbst zu übernehmen. Offenbar ein Fall von Selbstüberschätzung, denn trotz To-Do-List und Zuspruch vom besten Freund Bertl scheint allerhand schiefzugehen. Nur so viel: Unter den Requisiten, die in der Set-Wohnung liegen, befindet sich auch eine Kettensäge.
Seidl verrät nur so viel: „Wir schauen ihm und auch dem Bertl beim Scheitern zu. Wir sehen eine geduldige Steffi und trotzdem geht es sich aus, dass es sich für die beiden irgendwie ausgeht.“
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Fest der Familie: Seidl, Mia Plamberger, Marlene Morreis
Hamsterrad
Thomas Mraz, der den Bertl spielt, sagt: „Andi hat das Problem, dass er die Prioritäten nicht richtig gewichtet. Kern der Geschichte ist, dass man vieles nicht mehr so wichtig nimmt, weil es eh da ist.“ …read more
Source:: Kurier.at – Kultur