Neujahrskonzert: Wann beginnt es, was wird gespielt, warum fliegt dabei ein Raumschiff?

Kultur

Riccardo Muti steht heute zum siebenten Mal am Pult des berühmtesten Klassik-Events der Welt. Wann und wo es zu hören und zu sehen sein wird.

Der Wiener geht, so heißt es, zwei Mal im Leben ins Kunsthistorische Museum – ein Mal als Kind, und ein Mal mit dem Enkerl an der Hand. Und zwei Mal pro Jahr hört man normalerweise die Musik der Strauss-Dynastie: am 31. 12. bei der „Fledermaus“ und am 1. 1., im Fernsehen und Radio, beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.

Das wird zwar heuer ganz, ganz anders werden – denn das gesamte Jahr 2025 steht musikalisch im Zeichen von Johann Strauss Sohn, dessen 200. Geburtstag groß gefeiert wird. Dennoch ist bereits im Vorfeld absehbar: Gleich dieses Konzert am 1. Jänner im Goldenen Saal des Musikvereins wird ein Höhepunkt der Strauss-Feierlichkeiten gewesen sein.

Am Pult steht – zum siebenten Mal bei einem Neujahrskonzert – Stardirigent Riccardo Muti. Und er betont, dass dieses Konzert über einen leicht-beschwipsten Start in ein neues Jahr weit hinausgeht: „Die Welt geht in eine Richtung, die sehr problematisch ist, sehr gefährlich“, sagte er im KURIER-Interview. „Das gibt dem Konzert zusätzliche Bedeutung: Wir überbringen eine Nachricht der Hoffnung. Auch für die Kultur.“

Denn viele Regierungen verstehen nicht, wie wichtig Musik und Kultur für das Zusammenleben sind – und kürzen bei den Kulturbudgets. „Wir Musiker sind nur ein kleiner Teil der Welt, leider“, sagt Muti. „Was wir zu Friede, Schönheit und Harmonie beitragen können, ist wenig, aber sehr wichtig. Wir brauchen Musik mehr denn je, weil es eben ein Medikament für die Seele ist.“

  Was die Kultur 2025 beschäftigen wird: Neubesetzungen im Dreivierteltakt

ORF/Roman Zach-Kiesling

Dieses Medikament gibt es zum Jahresstart in einer heilsamen Strauss-Dosis: Acht Stücke aus der Feder des Walzerkönigs sind angesetzt – die traditionelle Zugabe des „Donauwalzers“ noch gar nicht eingerechnet. Und erstmals wird das Werk einer Frau beim Neujahrskonzert zu hören sein, der „Ferdinandus-Walzer“ von Constanze Geiger.

„2025 wird zudem das 30-jährige Jubiläum der EU-Mitgliedschaft Österreichs gefeiert“, sagte Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer im Vorfeld. „Diesem Anlass widmen wir den ,Transactionen-Walzer’ von Josef Strauss.“

ORF/ORF/Filmwerkstatt Wien/Hubert Doppler/Reinhold FragnerIn 92 Ländern zu sehen

Zum 67. Mal überträgt der ORF das Neujahrskonzert – und wie immer sollen Millionen zusehen: In 92 Ländern wird das Konzert zu sehen sein, die Radioübertragung wird in 30 Länder ausgestrahlt. In Österreich läuft die Übertragung ab 11.15 Uhr live auf ORF 2, der Streamingplattform ORF ON und Ö1.

Die deutschsprachigen Live-Kommentare während der Konzertübertragung übernimmt wieder Teresa Vogl. Zur Einstimmung gibt es für die, die schon munter sind, ab 10.35 Uhr (ORF 2 und ORF ON) eine Making-of-Dokumentation mit Blicken hinter die Kulissen der Konzert- und TV-Produktion ein: Mehr als ein halbes Jahr lang begleiteten Gestalterin Barbara Pichler-Hausegger und ihr Kamerateam die Vorbereitungen bis zur weltweiten Ausstrahlung.

Wer bei dieser, der Live-Ausstrahlung, noch nicht munter ist, der kann – als „Langschläfer-Service“ – um 20.15 Uhr auf ORF 3 das Konzert nachschauen und -hören. Und wer am 1. Jänner auch dazu nicht bereit ist: Am 4. Jänner (20.15 Uhr) ist das Konzert auf 3 Sat zu sehen.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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