ORF zurück in Moskau: Carola Schneider wieder fixe Korrespondentin

Kultur

In die durch die russischen Behörden stark ausgedünnte Riege westlicher Medien kehrt der ORF zurück: Carola Schneider übernimmt mit 1. Jänner 2026 wieder das ORF-Auslandsbüros in Moskau. Dies gab der öffentlich-rechtliche Sender am Mittwoch in einer Aussendung bekannt. Cornelia Primosch wurde als Nachfolgerin von Christian Wehrschütz mit der Leitung des ORF Belgrad ab 1. Juli 2026 betraut. Weiters wird der ORF Rom unter der Leitung von Cornelia Vospernik ab sofort zusätzlich die Griechenland-Berichterstattung abdecken. Die im ORF-Büro in Paris freiwerdende Position wird zeitnah ausgeschrieben.

 

Erfahrene Korrespondentin zurück im Einsatz

Carola Schneider ist eine ausgewiesene Expertin für die Region. Die gebürtige Vorarlbergerin leitete das Moskauer Büro bereits in den Jahren 2011 bis 2021 sowie erneut von Herbst 2023 bis Sommer 2024.

Die Rückkehr ist ein bedeutendes Signal für die Auslandsberichterstattung, nachdem Schneider Mitte 2024 das Land verlassen musste. Damals entzog das russische Außenministerium der Journalistin, wie vielen anderen auch, die Akkreditierung – ein Schritt, den das österreichische Außenministerium scharf als „präzedenzlos“, „ungerechtfertigt und inakzeptabel“ verurteilte.

Schwieriges Umfeld für Pressefreiheit in Russland

Die Arbeitsbedingungen für westliche Journalisten in Russland haben sich seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine massiv verschärft. Der Kreml geht konsequent gegen unabhängige Medienberichterstattung vor.

Ein trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung war der Fall des US-Journalisten Evan Gershkovich (Wall Street Journal), der 2024 wegen angeblicher Spionage zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. 

 

Carola Schneider wird nicht nur ins ORF-Büro in Moskau zurückzukehren, sondern nimmt auch die Vor-Ort-Berichterstattung über Russland, Belarus und weitere postsowjetische Länder wie Georgien, Armenien, Aserbaidschan und Staaten in Zentralasien wieder auf. „Die journalistische Arbeit in Russland wird in Zeiten politischer Aggression nach außen und Repression gegen unabhängige Stimmen nach innen immer schwieriger. Das gilt auch für Reporter:innen aus dem vom Kreml zum Feindbild stilisierten Westen. Umso wichtiger ist es, vor Ort zu sein, durch Russlands Regionen zu reisen, Ereignisse und Atmosphäre mit eigenen Augen und Ohren wahrzunehmen und zu versuchen, jenen Menschen eine Stimme zu geben, die wir in Europa nur mehr wenig hören. Journalismus von innen ist wahrhaftiger als Journalismus von außen. Gerade und besonders jetzt“.

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Cornelia Primosch, die von Paris nach Belgrad wechseln wird, begegnet „dieser neuen Herausforderung mit viel Respekt, wenngleich mich die Region schon seit vielen Jahren fasziniert. Ich freue mich darauf, in die komplexen politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen einzutauchen und sie unserem Publikum zu vermitteln. Neben ihrer historischen Relevanz ist die Westbalkan-Region geopolitisch aktueller denn je.“

 

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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