Oscar-Gala: Wie politisch werden die Dankesreden?

Kultur

Conan O’Brien führt anstelle von Jimmy Kimmel erstmals durch den Oscar-Abend. Wie die Stars auf Aktuelles Bezug nehmen, bleibt abzuwarten

Heuer wird erstmals der Talkshow-Moderator Conan O’Brien durch den Abend führen. Man darf gespannt sein, wie politisch die Oscar-Show angesichts der angespannten Weltlage werden wird.

Das Verhältnis von Donald Trump zur Filmindustrie ist nicht unbedingt das beste. In den letzten Jahren wurde die Academy für den Mangel an Diversität gerügt und hat im Zuge dessen viele neue Mitglieder aus aller Welt als Wahlberechtigte aufgenommen. Doch nicht alle begrüßen die Bemühungen um Diversität und Internationalismus. Als der südkoreanische Film „Parasite“ im Jahr 2020 den Oscar als bester Film erhielt, empörte sich Trump über die Wahl und wünschte sich ein amerikanisches Werk wie „Vom Winde verweht“ zurück. Wie er zu Nominierungen von internationalen Filmen steht, in denen noch dazu eine Transfrau die Hauptrolle spielt, lässt sich erahnen.

Auffallend ist jedenfalls die Nominierung des russischen Schauspielers Yuri Borissow in der Kategorie bester Nebendarsteller in „Anora“. Borissow ist der erste Russe seit fast 50 Jahren, der für einen Oscar nominiert wird. Zuletzt erhielt der Balletttänzer Mikhail Baryshnikov für seine Rolle in „Am Wendepunkt“ (1977) eine Nominierung.

Die Nominierung von Borissow stieß auf keinen größeren Widerstand. Offensichtlich ist der Boykott russischer Kultur nicht mehr Mainstream. Umgekehrt weiß auch der Kreml nicht so recht, wie er auf die Nominierung Borissows reagieren soll, und verschwieg den Erfolg in den Staatsmedien weitgehend.

Wenn es politisch wird, dann am ehesten in den Dankesreden. Aber vielleicht bleibt es auch nur beim Entertainment mit „The Show must go on …“

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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