„Pflegestufe 4“: Lachen in der letzten Station

Kultur

Theater am Werk, Petersplatz: „Pflegestufe 4“ ist kein Stück, sondern ein gespielter, ziemlich witziger Dokumentarfilm.

Ein überaus spannendes Theaterprojekt hat sich das Theater am Werk in seiner Spielstätte am Petersplatz zur Aufgabe gemacht. Es geht um einen Ort, der nur zu gerne ausgeblendet wird: das Pflegeheim. Für viele ist es die letzte Station des Lebens, für manche auch ein Neubeginn. In „Pflegestufe 4“ kommen vor allem die Betroffenen zu Wort.

Die Bühne ist gefüllt mit Puppen, die auf Stühlen sitzen. Auf die Köpfe dieser Puppen werden immer wieder Filmaufnahmen von Gesichtern geblendet: Die Insassen und Insassinnen der Heime sprechen zu uns. Sie erzählen von Hoffnungen und Ängsten. Von den kleinen Freuden, die sie sich tapfer erkämpfen. Vom Warten auf die Medikamente und das Essen.

Aber sie erzählen auch davon, wie es ist, wenn Nachts die Urinflasche nicht ausgeleert wird und man einfach neben das Bett pinkelt.

Manchmal bitter, manchmal hoffnungsvoll

Und natürlich erzählen sie vom Tod, vom Abschied, von den letzten Momenten.

Diese Berichte sind manchmal bitter, manchmal hoffnungsvoll und sehr oft getragen von subtilem Humor. Überhaupt ist der Abend trotz der Schwere des Themas meist ziemlich witzig.

Nur eine Schauspielerin am Werk

Leni Plöchl, Schauspielerin, Dokumentarfilmerin und gelernter Clown, hat den Text zusammengestellt und inszeniert. Und sie ist auch die einzige Schauspielerin. Sie gibt eine Pflegerin und zeigt so deren Sicht auf die Dinge: Wie man Mitleid mit Patienten hat, wie man sich aber auch einfach nur genervt fühlt.

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Das Ganze ergibt leider kein Stück, es ist keine Handlung oder Entwicklung erkennbar. Als gespielter Dokumentarfilm funktioniert der 70 Minuten kurze Abend aber sehr gut. 

KURIER-Wertung: 3,5 Sterne

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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