Der Singer-Songwriter, mit „Cordula Grün“ berühmt geworden, fällt immer wieder in tiefe Löcher. Zum Beispiel, nachdem er drei Amadeus-Awards erhalten hatte. Er rät jedem, sich professionell Hilfe zu holen.
Nein, Josh hat keine Karten für die Comeback-Konzerte von Oasis im Sommer 2025. Aber in seinem neuen Song „Tickets für Oasis“ geht es ohnehin nicht um die legendäre Britpop-Band. „Ich hatte die Idee von einem Song über jemanden, der hofft, dass das Ende seiner Beziehung irgendwann einmal nicht mehr so weh tut“, erklärt Josh. „Er lernt, damit zu leben. Aber dann gibt es gewisse große Dinge, die alleine echt nicht gehen. Das Oasis-Comeback schien mir ein passendes Beispiel dafür.“
„Tickets für Oasis“ erscheint rechtzeitig vor seinem Konzert in der Wiener Stadthalle am 7. November. Der Auftritt ist der bisherige Höhepunkt seiner Karriere, etwas, das er sich schon als 13-Jähriger erträumt hat. Aber: „Es war nie mein Ziel, weil es nicht realistisch war. Ich habe immer gedacht, es ist unmöglich, das zu erreichen.“ Deshalb bereitet sich der als Johannes Sumpich in Wien geborene Musiker akribisch darauf vor. Er wird mit einem Streichquartett und einem Flügel auftreten und „meine Musik und die fantastische Band anstatt Konfetti und Flammen“ in den Fokus rücken.
Lieblingsort Bühne
Nervös, sagt er, wird er davor sicher sein: „Achteinhalb Stunden Tiefschlaf werde ich wohl nicht bekommen. Ich bin vor Auftritten immer ein wenig nervös, erst recht bei so einem. Aber wenn dann die ersten fünf Takte gespielt sind, liebe ich es. Die Bühne ist mein Lieblingsort, da gehöre ich hin.“
Josh bereitet sich aber auch schon auf die Tage danach vor. Mit dem Song „Ich gehör repariert“ hat der 38-Jährige öffentlich gemacht, dass er nach seinem Durchbruch mit dem Superhit „Cordula Grün“ an einer Überlastungsdepression erkrankt war. Durch eine Therapie geht es ihm jetzt besser. Aber die Tage nach einem großen Ereignis sind immer kritisch.
„So ein Konzert ist eine extreme Endorphinausschüttung, und kurz danach liegst du alleine im Bett. Bei diesem von Groß auf Klein kann ich leicht in ein tiefes Loch fallen – noch dazu, wo ich danach für den Rest des Jahres keine Auftritte mehr habe. Aber ich habe schon so viel mit meiner Therapeutin gearbeitet, dass ich mich darauf einstelle, dass da zwei Wochen kommen, wo ich mir vielleicht denke, was habe ich für eine Aufgabe im Leben – und was mache ich jetzt?“
Abfangen will Josh das mit Bewegung. Er plant, nach der Show irgendwo aufs Land zu fahren, um dort als Biker oder Wanderer unterwegs zu sein – alles, nur nicht daheim auf die Decke starren. Und er plant, nicht zu viel Alkohol zu trinken, was auch hilft.
Viele Stellschrauben
Mit seiner Therapeutin, sagt er, habe er schon viele Stellschrauben gefunden, an denen er drehen kann, damit die Tiefs „aushaltbar“ werden. Er warnt aber davor, dass solche Maßnahmen bei schweren Depressionen nicht genug sind, rät jedem, dem es ähnlich geht, sich Hilfe zu holen.
Bei ihm war es ein langer Prozess, den Mut dazu aufzubringen. Seine Depressionen wurden zwar auch dadurch befeuert, dass „Cordula Grün“ den ehemaligen Klassik- und Jazz-Studenten anfangs ins Schlagereck …read more
Source:: Kurier.at – Kultur