„Schlageranfall“ im ORF: Zwischen „Besuch beim Opa“ und Lokalverbot

Kultur
Schlageranfall mit Niavarani und Gernot

In „Schlageranfall“ verbreiten Michael Niavarani, Viktor Gernot und ihre „Best Friends“ bereits am 30. Jänner (20.15 Uhr, ORF 1) Silvesterstimmung im Fernsehen.

Schlageranfall. Diesen Titel muss man zwei Mal lesen. Michael Niavarani und Viktor Gernot erklären ihn in ihrem Programm folgendermaßen. Es passiere ihnen immer wieder, dass Gernot plötzlich anfallartig „Oh, Coconut-a woman“ anstimmt – oder Niavarani „Komm mit und steck’ Dir deine Sorgen an den Hut“ – ein „Schlageranfall“ eben.

„Da ist wirklich was dran“, sagt Gernot im KURIER-Gespräch, „wir haben oft zu später Stunde lauthals ,Das ganze Haus ist schief‘ oder andere Schlager gesungen, ohne musikalische Begleitung, damit haben wir manch Lokalverbot riskiert.“ 

„Wir haben das ja als Kinder gehört“, sagt Niavarani. „Ich komme immer mehr drauf, dass ich bei fast jedem zweiten Peter-Alexander-Lied mitsingen kann, und es ist schon immer eine tiefe Sehnsucht da gewesen, diese Schlager zu singen.“

Besuche bei Peter Alexander

In Peter Alexanders späten Jahren (der große Entertainer starb 2011) waren Niavarani und Gernot des Öfteren bei ihm zu Gast, wie sie erzählen: Zum gemeinsam Anekdoten erzählen, Musizieren, Plaudern und Fußball schauen. „Es hat sich zufällig ergeben, dass wir ihn kennengelernt haben“, sagt Niavarani. „Für uns war es wie ein Besuch beim Opa.“

Gernot erinnert sich: „Er war ein sehr respektvoller, wertschätzender, höflicher Mann. Keine schlechten Worte, keine Schimpfereien.“

ORF / Nadine Studeny

Michael Niavarani und Viktor Gernot

Den Schlager bezeichnet Gernot als „unsere musikalische Schnittmenge. Ansonsten schwärmt er für persische Popmusik und für Chansons, ich mehr für Jazz und Great American Songbook“. 

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„Und für Wagner“, wirft Niavarani ein.

„Ja, aber da kommen wir ned z’samm“, sagt Gernot. Sie lachen.

Süße Früchte

Die Show, die die beiden Entertainer seit mehreren Jahren präsentieren, ist eine Mischung aus Gesang, Doppelconférencen und Sketches. So besingen sie „Die süßesten Früchte“, die in Peter Alexanders Schlager „nur die großen Tiere“ fressen. Niavarani bezeichnet es in der Show als einzige politische Ansage des Abends. Der Text geht weiter mit: „Die süßesten Früchte schmecken dir und mir genauso / Doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie.“

Der erste Sketch ist aber auch nicht gerade unpolitisch. Zwei Männer aus der Gegenwart treffen sich zufällig vor einem Bordell. Drinnen wird ihnen aber gar kein Sex angeboten. Die Herren werden in einer 50er-Jahre-Deko von unterwürfigen Hausfrauen verwöhnt, die ihnen die Wäsche waschen, das Bier zum Fernseher bringen und von Gleichberechtigung noch nie etwas gehört haben wollen.“

Niavarani bezeichnet es als „natürlich ironische Betrachtung des Patriarchats.“

ORF / Nadine Studeny

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Dazu gibt es noch klassische Sketches wie jenen im Stiegenhaus, wo sich zwei Männer, nur mit einem Handtuch bekleidet, ausgesperrt haben.

Nicht nur stimmlich, auch schauspielerisch unterstützen drei Damen aus dem Simpl-Ensemble: Katharina Dorian, Jennifer Frankl und Ariana Schirasi-Fard.

Dorian sagt: „Ich liebe die Sachen von Caterina Valente und Peter Alexander. Es gibt doch nichts Herrlicheres. Es ist einfach lieb und schön und macht sofort ein frohes Gemüt.“ Das sei auch „der Anspruch dieses Abends“, sagt Niavarani: „Wir wollen, dass das Publikum ein gutes Gefühl hat und keine Angst haben muss.“ – „Und das ist nicht bei jedem Theaterabend der Fall“, scherzt …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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