Schwere Vorwürfe gegen Tanzstar De Keersmaeker: Kompagnie gelobt Maßnahmen

Kultur
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Choreografin und Tänzerin Anne Teresa De Keersmaeker soll bei der Kompagnie Rosas ein toxisches Arbeitsumfeld geschaffen haben.

Sie ist mit Sicherheit einer der wichtigsten europäischen Tanzstars: Die Belgierin Anne Teresa De Keersmaeker hat mit ihrer Kompagnie Rosas in den letzten Jahrzehnten zahlreiche exemplarische Choreografien geschaffen. Zuletzt aber gab es gegen die Tänzerin und Choreografin schwere Vorwürfe: Sie soll verletzte Tänzerinnen und Tänzer zu Auftritten gezwungen haben, erniedrigende Kommentare abgegeben haben und einen autoritären Führungsstil gepflegt haben.

Nun gibt es Maßnahmen: Auf der Webseite von Rosas wurde ein Statement veröffentlicht, das einerseits bestätigt, dass es Beschwerden gegeben hat. Und andererseits Maßnahmen schildert bzw. in Aussicht stellt, um die Arbeitssitutation zu verbessern.

Laut einem Bericht der belgischen Zeitung De Standaard beklagten Tänzerinnen und Tänzer “unzureichende psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz, verletzende Äußerungen, subtile Schikanierung, eine Kultur des Schweigens, hohe psychische bzw. physische Belastung durch die Arbeit für Rosas, das Gefühl, vom oberen Management nicht gehört zu werden“. Insgesamt wird eine „ungesunde Arbeitsdynamik und -atmosphäre“ kritisiert.

De Keersmaeker habe regelmäßig Tänzer derart erniedrigt, dass sie zu weinen begannen. Ein Tänzer berichtet von Panikattacken. Die Choreografin habe ein „Klima der Angst“ geschaffen.

APA/AFP/JOHN MACDOUGALL / JOHN MACDOUGALL

Die Kompagnie bestätigt nun, dass es Beschwerden gegeben habe. Man habe im direkten Dialog mit De Keersmaeker Lösungen gesucht. Es soll nun eine externe Beschwerdestelle geben, psychologisches Training für das Management – also De Keersmaeker – und Kommunikationstraining.

Während dieses Prozesses seien „ungelöste Angelegenheiten“ aufgetaucht. Die Umsetzung der Maßnahmen werde weiter beobachtet, hieß es in dem Statement auf der Webseite.

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Die Vorwürfe wurden vor dem Hintergrund finanzieller Schwierigkeiten der Kompagnie geäußert. Rosas habe durch die Pandemie hohe Verluste erlitten. Aber die Pandemie war auch ein entscheidender Faktor für die Kritik an den Arbeitsbedingungen: De Keersmaeker habe sich als Pandemieskeptikerin erwiesen, sei mit gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen überaus locker umgegangen und habe erkrankte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als „zu schwach“ oder „durch die Impfung erkrankt“ erniedrigt. 

Sie sei „außergewöhnlich zornig“ geworden, als sich ein erkrankter Mitarbeiter auf einer Reise testen ließ, da dies die Proben behindere, und habe gegen die Regelungen weiter geprobt. „Unsere Sicherheit hatte keine Priorität“, sagte ein Tänzer.

 

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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