Selbstmitleid im Pariser Exil: wunderschön!

Kultur

Der russisch-französische Schriftsteller Juri Felsen wurde jetzt erstmals auf Deutsch übersetzt

Exilliterat. Sie nannten ihn den „russischen Proust“. Autorin Dana Vowinkel bringt im Nachwort zudem US-Schauspielerin Lena Dunham als Selbstmitleidsepigonin ins Spiel. Die Rede ist von Juri Felsen, einem im Pariser Exil lebenden russischen Autor, der 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Felsen, geboren 1894 in St. Petersburg, wurde nach der Oktoberrevolution 1917 vertrieben, ließ sich 1923 in Paris nieder. Das russische Leben dort war gigantisch: Allein 1200 russische Taxichauffeure zählte die Gewerkschaft, einer von ihnen war der Schriftsteller Gaito Gasdanow, dessen „Ein Abend für Claire“ gemeinsam mit Felsens „Getäuscht“ um 1930 zu den prominentesten Romanen von Nachwuchsautoren gehörten. Rosemarie Tietze hat das Buch nun zum ersten Mal ins Deutsche übertragen. Der Erzähler, ein russischer Emigrant, berichtet darin von einer diffusen Freundschaft zur klugen Ljolja. Wenig Handlung, viel Herzschmerz und Innenschau. Das hat auch Humor. BB

Cover

Juri Felsen:
„Getäuscht
Übersetzt von Rosemarie Tietze.KiWi.
272 S. 27,50€

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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