
Avatar: Fire and Ash. USA 2025. 197 Min. Von James Cameron. Mit Sam Worthington, Z. Saldaña.Mit einer Laufzeit von drei Stunden und zwölf Minuten war bereits der letzte „Avatar: The Way of Water“ eine Herausforderung. Die Fortsetzung mit drei Stunden siebzehn Minuten jedoch ist eine Zumutung. Umso mehr, als die Schauwerte – so eindrucksvoll sie auch sein mögen – längst nicht mehr den Neuigkeitswert des Originals haben. Damals, im Jahr 2009, revolutionierte James Cameron in „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ die Möglichkeiten des Kinos und ließ durch immersive 3-D-Technologie sein Publikum in neue Welten eintauchen. Mit „Avatar – The Way of Water“ legte er 2022 noch ein Schäuflein nach und schuf eine faszinierende Unterwasserwelt in glasklarer Tiefenschärfe. Die dreizehn Jahre, die zwischen Teil eins und Teil zwei lagen, waren Zeit genug, um beim Publikum den Nostalgiefaktor zu erhöhen und die Neugier auf eine spektakuläre Fortsetzung zu schüren.
Der neue, dritte Teil jedoch – zwei weitere folgen – ist optisch eindrucksstark, überschätzt mit seiner überlangen Laufzeit aber das eigene Erzählvolumen.
Die Handlung setzt nur wenige Wochen nach dem Ende von „The Way of Water“ ein. Zwar sind nach der letzten Schlacht Ex-Marine Sully (Sam Worthington) und seine Frau Neytiri (Zoe Saldaña) nun offiziell Teil des Stammes der Metkayina, doch die Trauer über den Tod ihres ältesten Sohnes sitzt tief. Ihr anderer Sohn Lo’ak (Britain Dalton) wird von Schuldgefühlen geplagt und tut alles, um sich vor seinem Vater zu beweisen. Weiters stellt sich die Frage, ob der Menschen-Teenager Spider (Jack Champion), Sohn des als böser Na’vi wiedergeborenen Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang), zu seinem Vater zurückkehren soll.
Fauchende Kriegerin
Getreu dem Titel „Fire and Ash“ wirft sich auch noch eine schwarz-rot eingefärbte, fauchende Kriegerin namens Varang (Oona Chaplin) ins Kampfgetümmel. Sie ist die furchterregende Anführerin der Ash People und haut sich mit Colonel Quaritch auf ein (Liebes-)Packel.
Cameron ist ein Meister darin, die Choreografie jeder Kampfhandlung fest im Griff zu halten. Ob unter Wasser oder zu Land, spürt man die sichere Hand eines Regisseurs, der die „Titanic“ versenkt hat. Von Luftangriffen mit Flugschiffen bis zu hin Unterwasserkämpfen, dekliniert er sich genüsslich durch das militaristische Vokabular des Kriegsfilm-Genres.
Doch anstatt eine charakterstarke Geschichte zu bauen, eröffnet er einen Kampfschauplatz nach dem anderen, unterbrochen nur durch dünne, dramatische Erzählfäden, die in wenig originellen Old-School-Dialogen versanden. Wie die Episoden einer Abenteuerserie jagt eine Actionsequenz die nächste und ermüdet das Zuschauerauge zunehmend – zumal hinter der 3-D-Brille.
Source:: Kurier.at – Kultur



