Die Popsängerin singt in der Nacht auf 1. 1. zuerst am Rathausplatz und dann im Konzerthaus.
Nein, ganz so weit wie Phil Collins damals bei Live Aid hat es Ankathie Koi in der Nacht auf den 1. Jänner 2025 nicht. Collins spielte ja bekanntermaßen einen Auftritt in London, stieg dann in die Concorde und trat auch noch beim US-Teil des Charitykonzertes in Philadelphia auf. Ankathie Koi muss es nur vom Rathausplatz ins Konzerthaus schaffen – was aber gar nicht so leicht sein dürfte, bestätigt die Popsängerin lachend im KURIER-Gespräch.
Immerhin ist es die Silvesternacht, in der das Strauss-Jahr eröffnet wird. Zuerst singt Ankathie Koi bei einem großen Projekt am Rathausplatz: Ausnahmepercussionist Martin Grubinger versammelt via seiner App 100 Musiker, die alle gemeinsam um Mitternacht den „Donauwalzer“ in einem neuen Arrangement spielen. Den neuen Text von Tex Rubinowitz singt Ankathie Koi gemeinsam mit Max Mutzke. Zehntausende Menschen sind aufgerufen, mitzutanzen und mitzufeiern.
Und dann eilt Ankathie Koi ins Konzerthaus, wo die Wiener Symphoniker unter Dirigent Petr Popelka mit vielen Gästen ab 22 Uhr „Anpfiff mit Strauss“ feiern. Dort singt sie das doch ziemlich passende Schwipslied aus „Eine Nacht in Venedig“. Ein Schwierigkeit wird sein, ihre hoch aufgetürmte Perücke, in der sie für den Konzerthaus-Auftritt eine Überraschung verbirgt, ins Taxi zu bringen, sagt Ankathie Koi. „Das wird spannend!“
Der Donauwalzer wird in einer „Jazz-Pop-World Music-Fusion-Fassung“ zu hören sein – „ziemlich freaky“, mit einem „sehr witzigen“ Text von Rubinowitz, verspricht die Sängerin. Sie selbst sei dafür zuständig, die Menschen „optisch und musikalisch zu brüskieren und zu schockieren“, sagt sie mit einem Lachen.
Dass sie beim Start ins Strauss-Jahr mit an Bord ist, ist kein Zufall: Sie hat ihre Karriere mit klassischem Gesang gestartet, die Technik „hab ich mir immer erhalten“, auch wenn sie danach zuerst zum Jazz und dann zum Pop-Crossover gewechselt ist. „Das hört man in einigen Songs bei mir deutlich. Auch wenn das im Popbusiness schwierig zu verkaufen war, hat man es nicht rausgebracht aus mir.“
So hätte sie auch bei der Festwochen-Eröffnung im Beethoven-Jahr dabei sein sollen, die dann wegen der Pandemie abgesagt werden musste. „Wir haben ,Für Elise‘ zu ,Für Elias‘ umgeschrieben – nach dem Motto: Was wäre gewesen, wenn Beethoven offen homosexuell gewesen wäre? Davon wurde ein Video gemacht – und dafür bin ich ein wenig zerrupft worden“, lacht sie. „Da habe ich gemerkt – Beethoven darf man nicht neu denken, der ist manchen Menschen wirklich heilig.“ Gilt das auch für den Donauwalzer und Strauss? „Für manche Menschen sicher! Aber Strauss hätte das selber lustig gefunden. Der war der Partykönig.“
„Klar, mach ich!“
Strauss findet sie „funny, was der so war in seiner Zeit, der erste Schlagertyp. Tausend Mal krasser als Mozart! Dass Strauss zu dieser Zeit eine Welttournee gemacht hat, ist ja komplett abgefahren, das war fast schon Michael Jackson.“ Sie sei kein riesiger Strauss-Fan, das Schwipslied aber kannte sie. „Man muss aufpassen, dass man das nicht überperformed und nur Klamauk reinbugsiert“, sagt sie. „Ich habe ohne nachzudenken zugesagt. Weil – Silvester im Großen Saal im Konzerthaus? Klar, mach ich!“
Und ja, das Neujahrskonzert hört sie …read more
Source:: Kurier.at – Kultur