„The Handmaid’s Tale“-Finale: „Diese Szenen sind schrecklich“

Kultur

Die dystopische Serie über einen totalitären Staat ohne Frauenrechte geht in die sechste und letzte Staffel. Elisabeth Moss und Yvonne Strahovski im Gespräch über Parallelen zur Gegenwart, Mutterschaft und rote Roben als Symbol des Widerstands.

Es ist eine grausame Welt, die Margaret Atwood 1985 in ihrem Roman „The Handmaid’s Tale“ (deutscher Titel: „Der Report der Magd“) gezeichnet hat: Im totalitären Staat Gilead werden fruchtbare Frauen zu Gebärmaschinen degradiert. Sie dürfen weder über ihren eigenen Körper bestimmen noch frei ihre Meinung äußern. 2017, kurz nach Beginn der ersten Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident, erschien die erste Staffel der Serienadaption. „The Handmaid’s Tale“ wurde mit Preisen überhäuft – und schnell wurden vor dem Hintergrund immer stärker beschnittener Frauenrechte Parallelen zwischen Gilead und Gegenwart gezogen. Nun, kurz nach Beginn von Trumps zweiter Amtszeit, geht die Serie in die sechste und letzte Staffel (hierzulande ab 8. April bei Canal+ zu sehen).

Dass „The Handmaid’s Tale“ solche Wellen schlagen würde, habe sie anfangs nicht erwartet, erzählt Hauptdarstellerin Elisabeth Moss im Gespräch: „Vor der ersten Staffel habe ich gehofft, dass die Leute die Serie überhaupt schauen werden“, so die Schauspielerin. 

Auch nach 40 Jahren relevant

Moss verkörpert die Protagonistin June Osborne, die als Magd zunächst zum einflussreichen Ehepaar Fred und Serena Joy Waterford kommt und diesem ein Kind gebären soll. Die erste Staffel orientierte sich noch an der Romanvorlage, danach wurde die Serie in Absprache mit Atwood davon losgelöst fortgesetzt. Oft mache es den Anschein, als würde die Handlung direkt auf die Realität Bezug nehmen, so Moss. „Ich muss die Leute immer wieder daran erinnern, dass die Drehbücher oft schon zwei Jahre vor Ausstrahlung entstehen. Aber natürlich wird man als Mensch von den Dingen beeinflusst, die um einen herum passieren“, erklärt Moss, die auch Produzentin und eine der Regisseurinnen ist.

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„Als Schöpfer der Serie versuchen wir, komplexe und authentische Geschichten zu erzählen und wenn man das richtig macht, reflektiert das auch die Welt, in der wir leben.“ Das sei auch, was Atwood in ihrem Roman getan habe: „Sie hat authentisch über die Figuren und deren Erfahrungen geschrieben. Dadurch wurde die Geschichte so relevant und ist es auch heute, 40 Jahre später, noch. Sie hat die Vorarbeit geleistet und wir haben das Glück, dass wir darauf aufbauen können.“

MGM

Elisabeth Moss als June Osborne in der neuen Staffel von „The Handmaid’s Tale“

Symbol des Widerstands

Atwood hat immer wieder betont, dass sie nichts in ihrem Roman inkludiert hat, was nicht schon irgendwo auf der Welt tatsächlich so passiert wäre. Dass die roten Roben der Mägde mittlerweile weltweit bei Protesten für Frauenrechte getragen werden, empfindet Moss als Ehre und mache sie „sehr demütig“. „Es ist auch ein zentrales Thema der aktuellen Staffel, dass diese Uniform, die von Gilead als Symbol der Schande gedacht war, zu einem Zeichen des Widerstands wird“, sagt Moss, die vor den Dreharbeiten zur sechsten Staffel selbst zum ersten Mal Mutter geworden ist. „Ich hätte nicht gedacht, wie sehr das meine Sichtweise auf bestimmte Handlungsstränge beeinflussen würde. Es ist schwieriger geworden, mir bestimmte Dinge anzusehen. Ich habe jetzt eine viel persönlichere emotionale Verbindung …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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