Todesanzeigen von Bekannten sind hier Alltag

Kultur

Der israelische Autor Eshkol Nevo hat sein jüngstes Buch vor dem 7. Oktober geschrieben. Der Alltag für junge Israelis war auch davor ein anderer als für viele andere junge Menschen

Man weiß ja, wie das mit den ersten Eindrücken ist. Sie erweisen sich als falsch.

Als der frisch geschiedene Omri in Bolivien zwei Tramper trifft, ebenso wie er aus Israel, glaubt er, ein glückliches Paar auf Flitterwochen vor sich zu haben. Dass sie eine leutselige Person und er ein ziemlicher Grantler zu sein scheint, muss nichts heißen. Zurück in Israel, stößt er auf die Todesanzeige des Bräutigams.

Eshkol Nevo gehört zu Israels erfolgreichsten Gegenwartsautoren. „Trügerische Anziehung“ versammelt drei schlau konstruierte Beziehungsgeschichten vor dem Hintergrund der politischen Realität Israels: In einem Land, in dem jeder zum Heer muss, wo Krieg und Militäroperationen Alltag sind, ist es nichts Ungewöhnliches, auf Todesanzeigen von Bekannten zu stoßen. Und wenn ein israelischer Tourist in Südamerika in eine Notlage gerät, ist er oft auf sich allein gestellt – Bolivien etwa hat die diplomatischen Beziehungen zu Israel immer wieder abgebrochen, nicht erst im jüngsten Gaza-Konflikt. 

Cover

Eshkol Nevo:
„Trügerische Anziehung“. Ü.: Ulrike Harnisch.
dtv. 
304 Seiten.
25,50 Euro

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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