Warum Dietmar Grieser wieder sein muss

Kultur

Der Literaturreporter schafft es, sogar über Alma Mahler Neues zu erzählen

 Es muss so etwas wie das 51. Buch sein. Pünktlich zum 91. Geburtstag.

Seit einem halben Jahrhundert schreibt Dietmar Grieser über Weltliteratur en gros und en détail, Schwerpunkt Wien. Dass er ein Zugereister ist, ein Deutscher, hat man vergessen und in Wahrheit gibt es wenige Wiener, die einen besseren Schmäh, mehr Liebe zum Detail, leidenschaftlichere Erzählfreude und all das verbunden mit historischer Sorgfalt haben.

Jetzt also „Alles aus Liebe“. So ähnlich hießen schon andere Bücher, etwa „Eine Liebe in Wien“, ein Riesenerfolg in den 80ern. Auch das neue, das Grieser seinem Partner, dem Komponisten Shih widmet, wird, ja, muss einer werden. Weil: Was Grieser hier auch über vermeintlich bekannte Leut’ zutage bringt, ist immer noch neu, oft überraschend, stets hinreißend. Etwa, wie der junge Dichter Max Prels um die noch jüngere, aber bereits extrem schlagfertige spätere Erfolgsautorin Vicki Baum warb: Er behauptete, ihr ein Liebesgedicht geschrieben und es dem Wind anvertraut zu haben. Sie vermutete darin bloß seine „letzte Wäschereirechnung“. Nahm sich seiner aber dennoch an. Aus Mitleid. Auch Burgstar Raoul Aslan und seine Liebe zum 20 Jahre jüngeren Tonio Riedl kommen vor. Und Alma Mahler, hier noch Schindler. Sie hasste das „Gschaftlhuberische“ ihres Stiefvaters Carl Moll. 

CoVER

Dietmar Grieser:
„Alles aus Liebe. Glück und Leid in Wien um 1900“
Amalthea.
256 S. 28,95€

…read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

(Visited 1 times, 1 visits today)
  Neues ORF-Diskussionsformat: Ein Quartett bittet zum "ZiB Talk"

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.