Von „Hot Frosty“ bis Dwayne Johnson: Wer nach ausgiebigem Kekserlgenuss seinem Waschbärbauch ein paar Waschbrettbäuche zeigen will, ist mit dem diesjährigen Weihnachtsprogramm der Streamingdienste bestens bedient.
Courtesy of Netflix
Keiner will ihm glauben, dass er eigentlich dieser rundliche Geselle ist: „Hot Frosty“
Besinnlich ist natürlich anders. Wer sich beseelt die Kerzen am Adventkranz angezündet hat, um sich ein erhabenes saisonales Werk zu Gemüte zu führen, der wird schon in den ersten Minuten von „Hot Frosty“ rote Backerl bekommen. Und da wird nicht der Punsch Schuld sein. Zu diesem Zeitpunkt läuft ein nackter, überaus muskulöser Mann durch eine verschneite Stadt, er trägt nur einen roten Schal, der immerhin wie magisch an seinem Gemächt befestigt ist. Kurz davor war er noch ein Schneemann. Natürlich nicht der übliche rundliche Geselle, weil: Muskeln. Viele Muskeln. Zum Leben erwacht ist er, weil die einsame Kathy ihm besagten roten Schal umgehängt hat. Er kommt dann bei ihr unter, da trifft es sich auch gut, dass ihre Heizung gerade kaputt ist. Denn Wärme verträgt Jack nicht so gut. Den Namen hat er von einem Overall, mit dem er seine Blöße bedeckt hat. Also bis auf die Muskeln. Natürlich verlieben sich die beiden, natürlich schmilzt er fast (er wird nur bewusstlos, Special Effects sind teuer, siehe Schal und Gemächt), natürlich wird der Bösewicht geläutert und natürlich muss er sehr viel ohne Hemd erledigen. Ach und natürlich gibt es ein Happy End.Idee von YouPorn? Diese unkonventionelle Variante eines beliebten Kinderbuchs („Der Schneemann“ von Raymond Briggs von 1978), das wiederum inspiriert ist vom Song „Frosty the Snowman (1950) muss einem einmal einfallen. Der Verdacht liegt allerdings nahe, dass ein Ideentransfer von einschlägigen Erwachsenenseiten der bizarren Kategorie stattgefunden hat. Das ist jetzt aber schwer nachzuprüfen.Katrina Marcinowski/NETFLIX
Bizepstraining mit der Zuckerstange? Besinnlich Strippen mit den „Merry Gentlemen“
Mit „Hot Frosty“ hat Netflix aber einen kleinen Überraschungshit gelandet, für den möglicherweise die Mischung aus unartigen Gedanken und unschuldiger Umgebung, die an das Stars Hollow der „Gilmore Girls“ erinnert, verantwortlich ist. Ähnliches probiert nämlich auch der Film „Merry Gentlemen“. Die Broadway-Tänzerin Ashley wird aus der Weihnachtsshow gefeuert und von einer jüngeren ersetzt. Sie kehrt zurück in die Kleinstadt, in der ihre Eltern eine Musikbar betreiben. Nicht sehr lukrativ allerdings zuletzt. Ashley will den Schuldenberg abbauen. Und weil der neue Tischler im Ort einmal Stripper war, liegt auf der Hand, wie: Mit einer Show à la Chippendales. Sie gestaltet die Choreografie und als Tänzer wird neben Luke unter anderem der Taxifahrer gecastet. Sexy wie Großvati PetzDas könnte „Ganz oder gar nicht“-Charme haben, aber dafür sind zu viele Sixpacks im Spiel. Kurz noch zur Handlung: Ashley und Luke verlieben sich, sagen das aber um Gottes Willen nicht, obwohl sie zwei erwachsene Menschen sind. Ashley könnte wieder zurück in ihren alten Job und muss sich zwischen Liebestraum und Berufstraum entscheiden. Natürlich entscheidet sie sich für die Liebe. Das schönste an dem Film sind die in weihnachtlichem Neon leuchtenden Cowboyhüte, die sich weiderum nie jemand vors Gemächt hält. Dieser Striptease ist nämlich der züchtigste seit Großvati Petz den Mantel …read more
Source:: Kurier.at – Kultur