Weniger Ausgaben, aber längerfristig: „Das Feuilleton“ lebt weiter

Kultur

Sechs statt zehn Ausgaben pro Jahr sichern Existenz der Zeitung. Umfang und inhaltlicher Fokus auf Kultur, Medien und Zeitgeschehen bleibt bestehen.

Das erste Jahr hat Das Feuilleton erfolgreich gestemmt. Nun will die Zeitung für Debatte, Kultur, Medien und Zeitgeschehen, die von ehemaligen Wiener Zeitung-Journalistinnen und -Journalisten gegründet wurde, auch ein zweites Jahr wagen. Um aber längerfristig erscheinen zu können, sei eine Reduktion der Ausgabenzahl von zehn auf sechs pro Jahr nötig, sagte Herausgeber Bernhard Baumgartner im APA-Gespräch. Der Umfang der Ausgaben – ca. 32 Seiten – solle gleich bleiben.

Man führe das Printprodukt fort, „weil wir denken, dass guter Journalismus, wie er einst in der gedruckten Wiener Zeitung üblich war, noch immer gebraucht wird“, hielt Baumgartner in der zehnten Ausgabe von Das Feuilleton (online hier) fest. Der Fokus liege weiter auf intellektuellem, kreativ und witzig gestalteten Journalismus abseits des üblichen Nachrichtengeschehens.

Mit der Reduktion auf sechs statt zehn Ausgaben pro Jahr sinkt auch der Abopreis auf 35 Euro (statt 60 Euro). Ein Förderabo kommt auf 70 Euro (statt 120 Euro). Derzeit blicke man auf eine niedrige vierstellige Abonnentenzahl, so Baumgartner. Die Zahl wachse aber weiterhin. Der „Feuilleton“-Herausgeber hofft, dass das auch so bleibt. Denn die vor fast einem Jahr abgeschlossenen Abos werden nicht automatisch verlängert. Die Abonnentinnen und Abonnenten erhalten aber eine E-Mail mit einer Einladung zum Weiterbezug. Das einst formulierte Versprechen, jeden Euro in guten Journalismus zu stecken, gelte weiter. Abseits des Abogeschäfts laufen auch die Einzelverkäufe in den Trafiken zum Preis von sechs Euro nach wie vor „sehr gut“, so Baumgartner.

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Man lerne nach wie vor von Ausgabe zu Ausgabe hinzu, gehe auf Feedback ein. Auch habe man mehrere neue Autorinnen und Autoren an Bord, um das Medium thematisch verbreitern zu können. Der Fokus auf Kultur, Medien und Zeitgeschehen bleibe aber bestehen, sagte Baumgartner.

In der aktuellen Ausgabe wird etwa komponierende Künstliche Intelligenz (KI) näher beleuchtet, ein Blick hinter die Kulissen des kulturpolitischen Kahlschlags in der Slowakei geworfen und kommt Alfred Treiber zu Wort, der vor der Zerstörung von Ö1 warnt. Der Ex-Programmchef des Radiosenders hat in einem demnächst erscheinenden Buch namens „…leise Servus – die letzten Tage von Ö1“ minutiös dokumentiert, was seiner Ansicht nach beim erfolgreichen Info- und Kultursender zuletzt falsch lief. Treiber stößt sich etwa an einer Entwicklung von Ö1 in Richtung „Podcastmaschine“, dem Umbau der einst senderspezifischen Ressorts hin zu multimedial organisierten Teams, wodurch die Selbstständigkeit und Wiedererkennbarkeit des Senders in Gefahr sei, und an der gegenwärtigen ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher. Warum man Thurnher mit unbestreitbaren Meriten im Fernsehbereich nicht auch dort einsetze, ist für Treiber „ein Rätsel der Natur“.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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