Yunchan Lim begeisterte das Publikum mit Marin Alsop und ihrem RSO im Wiener Konzerthaus

Kultur

Marin Alsop, Chefdirigentin des ORF Radio Symphonieorchesters Wien, präsentierte mit Yunchan Lim einen angesagten Jungstar

Von Susanne Zobl

Eine seltsame Spannung ist im fast ausverkauften Saal des Wiener Konzerthauses zu spüren. Marin Alsop, Chefdirigentin des ORF Radio Symphonieorchesters Wien, präsentiert einen angesagten Jungstar. Yunchan Lim heißt der 20-jährige Pianist aus Südkorea. Alsop hatte ihn 2022 am Pult des Baltimore Symphony Orchestra zum Sieg mit Sergej Rachmaninows 3. Klavierkonzert beim Van-Clinburn-Wettbewerb in Texas begleitet. Inzwischen verbucht diese gemeinsame Aufführung auf YouTube 16 Millionen Aufrufe und Lim hat Auftritte an  bedeutenden Adressen wie in der Carnegie Hall oder bei Chicago Symphony. Ob der Klassikmarkt versucht, einen weiteren Star aus Asien aufzubauen? Solche Fragen wischt Lim schon bei der Einleitung von Rachmaninows 2. Klavierkonzert in c-Moll weg. Ganz in sich gekehrt wirft er sich ins Geschehen, spielt mit Kraft, schöpft die Klangfarben seines Instruments aus, auf dem er zunächst wie auf einer Insel agiert. Ganz so, als würde er sich wenig um ein Zusammenspiel mit dem flexiblen RSO kümmern. Doch Alsop stellt die Einheit her. Aufhorchen lässt Lims Zusammenspiel mit Flöte und Klarinette. Sein Zugang ist gewagt, dann wieder innig. Man spürt die Musikalität dieses Künstlers. Wirklich in seinem Element ist er als Solist bei der Zugabe. Damit kündigt der viel Bejubelte bereits seinen nächsten Auftritt im Konzerthaus mit Bachs „Goldberg-Variationen“ am 6. April an. Mehr als denkwürdig die erste Hälfte des Konzerts. Nach Aaron Coplands Orchestersuite „Appalachian Spring“, die wie der Sound zu einem emotionalen Western klingt, fasziniert Alsop mit Brett Deans „Fire Music“. Der 1961 geborene Australier führt mit seiner verstörenden Komposition direkt in ein klangliches Buschfeuer. Gespielt wurde auch in den oberen Rängen. Zurecht viel Beifall für diese aufwühlende Mischung aus Elektronik und famos ausbalancierten symphonischen Passagen.

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KURIER-Wertung: 4 von 5 Sternen

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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