„Zoomania 2“-Regisseur über das Gute in der Schlange

Kultur
Faultier Flash in "Zoomania 2"

Ein gefürchteter Mafiaclan bestehend aus winzigen Spitzmäusen oder eine Behörde, in der lauter Faultiere am Schalter sitzen: Mit schrägen tierischen Charakteren wurde „Zoomania“ (2016) für Disney zum Riesenerfolg und als bester Animationsfilm auch mit einem Oscar ausgezeichnet. Fast zehn Jahre später erscheint nun die Fortsetzung: Dieses Mal bekommen es die idealistische Polizei-Häsin Judy Hopps und ihr Partner, der Fuchs Nick Wilde, mit Reptilien zu tun. 

Neu sind auch Figuren wie Hans-Peter, Günther und DJ Spaß – inspiriert vom Deutschunterricht in der Schule, wie Regisseur und Drehbuchautor Jared Bush im KURIER-Gespräch im Zuge eines Pressetermins in München erzählt. „In den Schulbüchern tauchten immer wieder dieselben Namen auf. Einer davon war Hans-Peter“, erinnert sich Bush. Für den DJ habe er einfach „einen dummen Namen“ gesucht – „und ich fand, dass DJ Spaß großartig klingt.“

KURIER: Was war die Idee für das zweite Abenteuer von Judy und Nick?

Jared Bush: Im ersten Film treffen diese beiden sehr unterschiedlichen Tiere aufeinander und gehen sich erst einmal ziemlich auf die Nerven. Sie raufen sich dann aber zusammen und schaffen es, binnen 48 Stunden einen Fall zu lösen. Jetzt wird ihre Freundschaft vertieft. Die beiden unterscheiden sich nicht nur, weil es sich um einen Fuchs und einen Hasen handelt, sondern auch, weil sie die Welt ganz anders wahrnehmen. Sie lösen Probleme auf unterschiedliche Art und Weise. Es geht darum, wie man mit Unterschieden umgeht und trotzdem stärker wird. Die Antwort steckt im Film in einer sehr simplen, aber unglaublich emotionalen Szene.

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Die Arbeit an einem Animationsfilm dauert mehrere Jahre, Sie mussten sich eingehend mit den dargestellten Tieren beschäftigen. War es schwierig, alle im Team zu überzeugen, mit Gary eine Grubenotter zum neuen Protagonisten zu machen?

Wir haben uns zunächst gefragt: Vor welchem Tier haben Säugetiere am meisten Angst? Schlangen. Und welche ist die gefährlichste? Eine Grubenotter. Manche im Team haben sich sehr über die Reptilien und Schlangen gefreut, andere haben große Angst vor ihnen. Ich glaube nicht, dass der Film ihre Einstellung geändert hat. Aber natürlich mögen sie Gary.

Schlangen sind in Filmen meist die Bösewichte, Gary ist aber äußerst sympathisch. Wollten Sie das Image dieser Tiere aufbessern?

Das hat definitiv auch eine Rolle gespielt. Es gibt zahlreiche Vorurteile gegenüber Schlangen und viele Menschen haben Angst vor ihnen. In unserer Recherche haben wir aber einige interessante Dinge erfahren. Manche Schlangen sind zum Beispiel großartige Eltern, was man vielleicht nicht vermuten würde. Manchmal gehen Schlangen sogar ein Art Freundschaft miteinander ein.

Disney/Disney Enterprises

Auch in „Zoomania 2“ dabei: Fanliebling Flash, das Faultier. 

Man sieht nun auch, wie Insekten und Fische verspeist werden. Wie haben Sie die Grenze gezogen, welche Tiere als Nahrung gelten?

Wir haben uns lange mit Wissenschaftlern unterhalten und sie haben uns gesagt, dass zum Beispiel ein Wolf unbedingt Protein braucht, um zu überleben. Auch wenn es sich in Zoomania um weiterentwickelte Tiere handelt, mussten wir eine plausible Nahrungsquelle finden und dazu gehören Insektenprotein und Fisch.

Es wird also keine Fortsetzung mit einem sprechenden Käfer geben?

Ich fürchte nicht. Die landen bei uns auf dem Teller (lacht).

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DISNEY/Disney Enterprises

Müssen sich wieder zusammenraufen: Nick und Judy in „Zoomania 2“.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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