2025: China am Scheideweg – Globale Emissionen könnten Höhepunkt erreichen

Politik

Und wird dann ab 2026 alles besser? Die Antwort wird 2025 China liefern, der größte Treibhausgassünder der Welt

Der Höhepunkt könnte kommendes Jahr sein: 2025 könnten die weltweiten Treibhausgasemissionen, die die Erde immer wärmer werden lassen, ihren Spitzenwert erreichen. Zumindest ab dem folgenden Jahr würde es dann bergab gehen – mit dem schädlichen, globalen Ausstoß der Treibhausgase.

Eine wirklich gute Nachricht. Für den weltweiten Kampf gegen den Klimawandel wäre dies ein bedeutender Moment. Und um das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, nämlich den globalen Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad zu begrenzen, muss 2025 das Jahr der Wende werden, sagt die UNO: Nur dann hat die Welt noch gute Chancen, das selbst gesteckte Ziel zu erreichen.

Doch alles hängt am größten Treibhausgassünder der Welt – an China. Das Reich der Mitte verursacht rund 30 Prozent des Ausstoßes – und wenn China seine gewaltigen Emissionen reduziert, kommt dies der ganzen Welt zugute.

Weltgrößte Solaranlage

Das Problem dabei: Noch lässt sich nicht sicher sagen, ob es China 2025 gelingen wird, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Den endgültigen Ausschlag wird eine ganze Serie von Faktoren geben.

China ist bereits die weltgrößte Kraft beim Ausbau erneuerbarer Energien. Derzeit befinden sich 180 Gigawatt Solar- und 159 Gigawatt (GW) Windenergie im Bau. Das ergibt eine kombinierte Leistung von 339 GW und entspricht fast doppelt so viel wie vom Rest der Welt zusammen. Die auf Platz zwei liegende USA kommen nur auf 40 GW.

Die weltgrößte Solaranlage mit einer Fläche von 200.000 Hektar ging heuer im Juni in einem Wüstengebiet der nordwestlichen Region Xinjiang in Betrieb.

  Genug gejammert! Viele gute Vorsätze für das Jahr 2025

So stieg die Stromerzeugung aus Solarenergie laut einer Analyse des britischen Thinktanks Carbon Brief im Vorjahr im Vergleich zu 2022 um 44 Prozent, jene aus Windkraft immerhin auch noch um ein Viertel.

APA/AFP/GREG BAKER

Die Verstromung aus Kohle steigt in China nach wie vor

Zu wenig Kapazitäten

Und doch reichen diese gewaltigen neuen Kapazitäten nicht aus. Denn so sehr China auch seinen Erneuerbaren-Ausbau vorantreibt, so sehr ändern sich auch die Umweltbedingungen, die noch höheren Energieverbrauch nach sich ziehen: Dürren senkten zuletzt die Nutzung der Wasserkraft, enorme Hitzewellen, vor allem im August und September, führten zu einem massiven Anstieg des Strombedarfs für Klimaanlagen.

Das führte im dritten Quartal 2024 wiederum dazu, dass die Kohleverstromung in China um 2 Prozent und die Gasverstromung um 13 Prozent gestiegen ist. Und dass der Staatsrat in Peking im August auf einen Schlag den Bau von elf neuen Atomreaktoren genehmigte. In den beiden Jahren davor wurden jeweils zehn neue Reaktoren bewilligt.

Energieknappheit

Insgesamt gewinnt China noch immer knapp mehr als die Hälfte seines Stroms aus den mehr als 1.160 Kohlekraftwerken – und es baut wegen der Energieknappheit auch noch immer neue. Zusätzlich würde der Umstieg von Kohle und Gas auf Atomkraft und Erneuerbare die Emissionen Chinas ab 2026 auch nur senken, solange die Wirtschaft im Riesenreich nicht wieder vollends anzieht. Die sinkende Bautätigkeit sorgte zuletzt für einen Rückgang der Gesamtemissionen.

APA/AFP/STR

Exportweltmeister China

Weniger Wachstum

Für heuer wird China ein Wirtschaftswachstum, von – für das Reich der Mitte – recht niedrige 4,48 Prozent prognostiziert. Bis 2027 dürfte …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.