Gegen drei Aufsichtsratsmitglieder war wegen hoher Abfindungszahlungen ermittelt worden. Jetzt stellte die WKStA fest, dass dies „auch“ sachlich begründet war.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat ihre Ermittlungen gegen drei Aufsichtsratsmitglieder der Casinos Austria AG wegen Untreue eingestellt.
Laut KURIER-Informationen betrifft das Walter Rothensteiner, ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrates, sowie die beiden früheren Mitglieder Josef Pröll und Harald Neumann.
Es handelt sich dabei aber nur um eine Teil-Einstellung: Die Prüfung des Vorhabensberichts der WKStA zur Causa Sidlo – hier geht es um Bestechung bzw. Bestechlichkeit – ist noch nicht abgeschlossen.
Sachlich begründet und vertretbar
In der vorliegenden Einstellung geht es quasi um die Vorarbeiten zur Causa Sidlo: Der damalige FPÖ-Bezirksrat soll ja wegen eines Deals zwischen ÖVP und FPÖ bzw. der damals türkis-blauen Regierung und dem Glückspielkonzern Novomatic zum Finanzvorstand der Casag gemacht worden sein, im Gegenzug soll Thomas Schmid, ÖVP, die ÖBAG bekommen haben.
Zum Umbau des Casag-Vorstands gehörte die vorzeitige Auflösung von zwei Vorstandsverträgen im Jahr 2019, die „in unvertretbarer Weise zum Nachteil des Unternehmens erfolgt sein könnte“, so der Anfangsverdacht der WKStA. Kolportiert wurden damals mehrere Millionen, die die geschasste Führung damals erhalten haben soll. Ausgangspunkt der Ermittlungen war eine anonyme Anzeige im August 2019 – kurz nach Publikwerden der Ibiza-Affäre.
Heute, fünfeinhalb Jahre später, stellt die WKStA fest: Die vorzeitige Auflösung der Vorstandsverträge sei „nach eingehender anwaltlicher Beratung erfolgt, und jedenfalls auch sachlich begründet und vertretbar“. Die in der anonymen Anzeige damals behauptete ausschließlich parteipolitisch motivierte Auflösung der Vorstandverträge habe laut WKStA nicht nachgewiesen werden können.
Source:: Kurier.at – Politik