CNN-Gefängnisreportage sorgt für Kontroversen

Politik

Während einige Kommentatoren der Journalistin vorwerfen, die Szene inszeniert zu haben, vermuten andere, dass die neuen Machthaber die Situation orchestriert haben könnten.

Nachdem islamistische Rebellen in Syrien das brutale Assad-Regime binnen Tagen hinweggefegt hatten, öffneten sich für die vom Regime Inhaftierten die Gefängnistüren. Sowohl für verurteilte Islamisten als auch für Zivilisten, deren einziges Verbrechen es war, für die Demokratie einzustehen. 

Zehntausende im ganzen Land sind wieder in Freiheit. Und nach und nach werden die grausamen Details der jahrzehntelangen brutalen Assad-Diktatur bekannt. Nichts für schwache Nerven.

Ein Team des US-Nachrichtensenders CNN war mitten im Geschehen und dokumentierte die Ereignisse vor Ort. Eine kürzlich veröffentlichte Reportage des Senders sorgt nun allerdings für kontroverse Schlagzeilen. In der Reportage ist zu sehen, wie Clarissa Ward, die mehrfach Emmy-ausgezeichnete Auslandskorrespondentin von CNN, gemeinsam mit den Rebellen ein ehemaliges Gefängnis des Regimes betritt. Dort sucht sie nach Spuren des seit 2012 vermissten US-Journalisten Austin Tice, der in Syrien entführt wurde.

„Mein Gott, es ist Licht!“

Tice findet sie zwar nicht, doch in einer Zelle stößt Ward auf einen anderen Gefangenen. Die Kamera zeigt, wie die Reporterin den Mann aus seiner Zelle begleitet und seine ersten Momente in Freiheit festhält. Der Gefangene gibt an, drei Monate in Einzelhaft gewesen zu sein, Folter erlitten zu haben und die Sonne wochenlang nicht gesehen zu haben. Sichtlich überwältigt klammert er sich an die Reporterin, während sie ihn aus der kargen Zelle nach draußen führt. Draußen angekommen, blickt der Mann in den Himmel und ruft emotional: „Mein Gott, es ist Licht!“

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Clarissa Ward beschrieb auf der Plattform X (ehemals Twitter) die Reportage als eine der außergewöhnlichsten Erfahrungen ihrer 20-jährigen journalistischen Laufbahn. Doch der Beitrag sorgte auch für erhebliche Kritik. Viele User äußern Zweifel an der Authentizität der Szene. So wird etwa die Sauberkeit der Jacke und der Fingernägel des Mannes infrage gestellt. Auch sein gepflegter Haarschnitt passe, laut Kritikern, nicht zu der Darstellung, er habe monatelang in Haft und Folter gelitten. Ein weiterer Nutzer schreibt: „Niemand, der wochenlang in Dunkelheit gefangen war, könnte direkt in die Sonne blicken.“

Während einige Kommentatoren der Journalistin vorwerfen, die Szene inszeniert zu haben, vermuten andere, dass die neuen Machthaber die Situation orchestriert haben könnten.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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