Engster Vertrauter von FPÖ-Chef Kickl: Wer ist Reinhard Teufel?

Politik

Der FPÖ-Klubchef in Niederösterreich ist der engste Vertraute von Herbert Kickl und gilt als Verbindungs- wie Vertrauensmann innerhalb der Partei und zu politischen Gegnern.

Er kennt die Partei seit Jörg Haiders Hochzeit, kennt alle Höhenflüge wie Abstürze der freiheitlichen Partei und deren Chefs seither und: Er ist der Mann, wie viele Parteigänger sagen, dem FPÖ-Chef Herbert Kickl am meisten vertraut: Reinhard Teufel. 

Der 45-Jährige ist es auch, der Kickl bei seinem historischen Gang durch die Wiener Hofburg begleitet, um am Heiligen Drei König-Tag von Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen als erster FPÖ-Chef den Regierungsbildungsauftrag entgegenzunehmen. (siehe Foto)

Reinhard Teufel wirkt seit Jahren im Hintergrund, „zieht die Fäden“, wie es in Parteikreisen heißt. Erst seit der Landtagswahl in der Niederösterreich 2023, aus der die FPÖ unter der Führung von Udo Landbauer mit 24,19 Prozent als Zweiter hervorgeht und schließlich ein Arbeitsübereinkommen mit der ÖVP und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner schließt, ist er öffentlich zumindest „präsenter“.

Teufel ist niemand, der das Licht der Öffentlichkeit sucht. Fast im Gegenteil, sagen jene, die kennen. Er habe eine ziemliche und klassische Karriere in der Partei gemacht. Vom „PaMi“ zum „wichtigsten Mann neben dem Parteiobmann.“

Der Niederösterreicher (Jahrgang 1979) wächst in Scheibbs auf, geht dort zur Schule, absolviert die Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft, studiert Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, wird 2007 parlamentarischer Mitarbeiter (PaMi), 2011 Büroleiter von Heinz-Christian Strache.

APA/ROLAND SCHLAGER

„So grundverschieden er und der Heinz sind“, sagt ein FPÖ-Insider, „so ein gut eingespieltes Team waren sie.“ Mit der Betonung auf „waren“, denn 2017 – Strache geht mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz die türkis-blaue Regierung ein, wechselt Teufel innerhalb der FPÖ „die Seite“, wie es damals wie heute heißt. 

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Der Vater von vier Kindern (drei Buben und ein Mädchen) wird Kabinettschef von FPÖ-Innenminister Herbert Kickl. In diese rückblickend für die Republik historische Zeit fällt – wie bekannt – u.a. auch die BVT-Affäre. 

APA/HELMUT FOHRINGER

Als es 2019 durch das Ibiza-Video zum Aus der türkis-blauen Regierung kommt, bleibt Teufel an Kickls Seite. Er hilft maßgeblich, heißt es, erst unter FPÖ-Chef Norbert Hofer, dann unter dem jetzigen Bundesparteiobmann Kickl die Freiheitlichen, die bei der Nationalratswahl 2019 auf 16,7 Prozent fallen, intern wieder „aufzubauen“. 

Indem er regelmäßig Kontakt mit den neun Landesorganisationen hält, indem er „den Chef“ – egal ob er Strache, Hofer oder Kickl heißt – den Rücken frei hält.

APA/HELMUT FOHRINGER / HELMUT FOHRINGER

Der „Teufel“ oder „der Reini“, wie ihn Freiheitliche nennen, sei früher sehr „konfrontativ“ gewesen. Spätestens seit er an der Seite von Landbauer in Niederösterreich Regierungsverantwortung als Klubchef trägt, sei er das nicht mehr, sondern „der Verbindungsmann in der Partei“, was nicht heißt, dass er ihm fremden Menschen gegenüber immer skeptisch sei. „Der Teufel weiß mehr über die Partei als viele andere.“ 

Damit gemeint seien nicht nur Interna, sondern auch, wie man Wahl kämpft und Inhalte wie Ideologie transportiert. Vor allem in den eigenen Medienkanälen wie unzensuriert.at und FPÖ-TV sowie den nahestehenden, dem rechtsextremen Spektrum zuzurechnenden Kanal AUF1.

Einige Kenner und Kritiker sagen Teufel auch nach, dass ihm allein die Nähe zu Kickl  Macht innerhalb der FPÖ einräume.  Er sei „gebildet und gewieft“ und teils „unberechenbar“. Reinhard Teufel wird in den …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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