FPÖ-Abgeordnete schimpfen über die ÖVP und „Gesindel“ bei Flüchtlingen

Politik

Ein französischer Sender filmte zwei Abgeordnete. Dabei wurde auch über EU-Kommissare hergezogen.

Der politische Stammtisch der FPÖ Simmering vom 8. Jänner hallt laut nach: Wie der öffentlich-rechtliche französische Sender France Télévisions zutage förderte, herrschte dort ein abwertender Jargon. Gegenüber der ÖVP, mit der man über eine Koalition verhandelt. Gegenüber der EU-Kommission. Und gegenüber afghanischen Flüchtlingen. Redner waren die beiden FPÖ-Nationalratsabgeordneten Harald Stefan und Markus Tschank. Das berichtete der Standard.

„Sie brauchen sich ned deppert spielen“

Die beiden äußerten sich demnach zu der Pressekonferenz von Herbert Kickl vom Montag der Vorwoche, in der er die ÖVP als Wahlverlierer abgekanzelt hatte. „Es war wichtig, denen einmal zu sagen, sie brauchen sich ned deppert spielen“, so Stefan. Genau genommen gehöre „die ÖVP eigentlich mit einem Regierungsverbot ausgestattet und auf die Oppositionsbank geschickt“, findet er. Und: „Die ÖVP ist natürlich in einem jämmerlichen Zustand. Sie ist machtgeil und möchte natürlich in ihren Positionen bleiben. Und deswegen können wir ruhig die Latte ein bisserl höher hängen, wir können durchaus zeigen, dass wir die stärkere Partei sind, dass wir unsere Inhalte durchsetzen.“

Eigentlich müsse man aus der EU ja austreten

EU-Kommissare stellt Stefan als „durchschnittlich intelligent“ dar und er legt nahe, dass sie bestechlich seien: „Wenn ich ein Lobbyist bin, dann will ich ja nicht, dass irgendwelche blödsinnigen Wähler etwas verändern können, da will ich mit den 12, 15, 25 Kommissaren reden und sagen: Du, pass auf, deine Familie, da brauchts dir nie wieder Sorgen machen. Keine Ahnung, wie das genau rennt. Aber der Kommissar setzt dann irgendeine Initiative, und dann rennt das“, so Stefan. Eigentlich müsse man aus der EU ja austreten, was aber keine Möglichkeit darstelle. Man müsse sich „mit anderen zusammenschließen und dagegenhalten, das wird ein harter Kampf, aber man muss ihn führen, deswegen machen wir das Ganze ja“, so Stefan.

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„Wir kriegen das letzte Gesindel“

Bemerksenswert ist die Analyse Stefans zu den Taliban. „Wenn sich einer in der Stadt deppert verhält, dann wird er aufs Land gschickt. Da sind dann so regionale Stammeshäuptlinge. Und die haben das dann auch halbwegs im Griff, und wenn dann ana no immer ned spurt, dann wird er nach Europa gschickt.“ Seine Conclusio: „Das heißt, wir kriegen das letzte Gesindel“.

FPÖ: Aus dem Kontext gerissen

Die FPÖ kommentierte die Vorwürfe so: „Wir haben anlässlich eines Stammtisches natürlich zum Teil etwas überspitzt formuliert, uns dabei aber auf die tagtägliche Berichterstattung zu Kriminalität und, für große Teile der Bevölkerung undurchschaubarer, Gesetzgebung der EU-Bürokratie sowie weitere inhaltliche Bereiche bezogen, die in der Bevölkerung auf großes Unverständnis stoßen.“ Die Vorhalte seien „aus dem Kontext gerissen“.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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