Das Umweltbundesamt prognostiziert für 2024 einen Rückgang um 3,8 Prozent und damit das dritte Jahr in Folge eine Verringerung. Ausschlaggebend waren Verkehr und Raumwärme.
Österreichs Höchststand bei den Treibhausgasemissionen lag 2005 bei 92,6 Millionen Tonnen. Für dieses Jahr geht das Umweltbundesamt von Emissionen in Höhe von nur mehr 65,6 Millionen Tonnen aus. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Reduktion um 2,5 Millionen Tonnen oder 3,8 Prozent, und ein Minus von 39 Prozent im Vergleich zu 2005.
Der Berechnung liegen die monatlichen Energie-Verbrauchs- und Produktionszahlen (verkaufte Mengen an Öl und Gas) sowie Vieh- und Düngemittelstatistik zugrunde. Im Industriebereich (im Emissionshandel der EU) beträgt der Rückgang voraussichtlich 1,1 Millionen Tonnen, ein Minus von 4,6 Prozent, auf insgesamt 23,3 Millionen Tonnen: In der Energieerzeugung ist voraussichtlich mit einem Rückgang von 0,8 Millionen Tonnen zu rechnen, in der Industrie um 0,3 Millionen Tonnen, hauptsächlich bedingt durch den verringerten Einsatz von Erdgas, weiterhin hohe Energiepreise sowie die schwächelnde Wirtschaft. Bei den nicht-industriellen Emissionen sollen für den Rückgang vor allem die Sektoren Gebäude (rund 6 Prozent) und Verkehr (rund 4 Prozent) verantwortlich sein.
Umweltbundesamt
Die scheidende Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) kommentierte die Daten erfreut: „Die Abschätzung des Umweltbundesamtes für 2024 zeigt: Mutige und konsequente Klimapolitik wirkt. Unser Rekord-Ausbau der erneuerbaren Energien, Sanierungsoffensive, KlimaTicket und vieles mehr sorgen dafür, dass unsere Emissionen auch das dritte Jahr in Folge sinken werden. Das sind herausragende Nachrichten im Kampf gegen die Klimakrise.“
Klimakonferenz in Baku
Gute Nachrichten sind derzeit in der Klimapolitik ohnehin selten: Gewessler reist am Wochenende in die aserische Hauptstadt Baku, wo sie als Teil der EU-Delegation beim 29. UN-Klimagipfel teilnehmen wird. Die Europäische Union verhandelt immer gemeinsam, die roten Linien sind im EU-Ministerrat vorgegeben worden.
Die Konferenz steht noch immer unter dem Schock der Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsident. Der scheidende US-Klimabeauftragte John Podesta erklärte in Baku sein Bedauern über die Wahl, Trump würde zum Thema Klima immer nur „Schwindel“ und „Erdöl und Erdgas“ einfallen. Podesta versicherte den anderen Delegierten der 195 Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention, dass deshalb in den USA der Klimaschutz nicht zum Stillstand kommen werde. Projektionen zeigen derzeit einen Rückgang der Emissionen bis 2030 von 24 bis 35 Prozent im Vergleich zu 2005.
Source:: Kurier.at – Politik