Die Senatsanhörungen können für Wackel-Kandidaten wie Pete Hegseth – der Verteidigungsminister werden soll – zum Stolperstein werden.
Als vor acht Jahren die Anhörungen im Senat für Donald Trumps Minister-Kandidaten begannen, zeigten sich einige, man denke an Jim Mattis (Verteidigung) oder Rex Tillerson (Auswärtiges), erstaunlich weit entfernt von den Ideen ihres künftigen Chefs. Das soll sich 2025 nicht wiederholen. Der neue, alte designierte Präsident erwartet von seinem künftigen Kabinett absolute Gefolgschaft.
Wie das wirkt, kann Amerika ab Dienstag live im Fernsehen mitverfolgen.
Bis zur Amtseinführung des neuen Präsidenten am 20. Jänner soll die Kern-Truppe, mit der Trump bis 2029 regieren will, nach Möglichkeit stehen. Voraussetzung dafür ist die nötige Mehrheit im Senat, wo einander nominell 53 Republikaner und 47 Demokraten gegenüberstehen.
Die erste echte Bewährungsprobe beginnt um 9.30 Uhr (Ortszeit Washington) mit Pete Hegseth. Der ehemalige Fox-New-Moderator ist für die Spitze des Verteidigungsministeriums vorgesehen. Neben fehlender Führungsqualifikation hat der schwer tätowierte Ex-Soldat ein anderes Handicap.
Er muss sich seit Dezember für den Vorwurf rechtfertigen, übermäßig Alkohol konsumiert und mehrfach Frauen sexuell bedrängt zu haben. Hegseth bestreitet die Vorwürfe. Noch hält Trump fest zu ihm. Wie Hegseth sich im Kreuzfeuer des Senats schlägt, wird über seine Zukunft entscheiden. Prädikat: Wackel-Kandidat.
Wie er, so haben sich auch andere Kandidaten Trumps intensiv auf ihre Auftritte auf dem Capitol Hill vorbereitet. Es gab Lernsitzungen, beinharte Schein-Anhörungen und hartes Coaching durch republikanische Senatoren. Über viele Stunden hinter verschlossenen Türen haben Trumps Verbündete die Kandidaten gepiesackt, sich mit ihren Schwachstellen auseinanderzusetzen, an ihren Argumenten zu feilen, wenn die oppositionellen Demokraten sie mit provokanten Fragen aus der Balance bringen wollen.
Die ungefährdeten Kandidaten
Marco Rubio hat hier nicht viel zu befürchten. Der Senator aus Florida soll das State Department leiten. Er war 2016 ein erbitterter Rivale Trumps um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, hat sich aber inzwischen vollständig an Trump angepasst.
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Marco Rubio, einst Gegner Trumps im Kampf um das Präsidentenamt, dürfte Außenminister werden
„Die Aufgabe des Außenministers besteht darin, die vom gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten festgelegte Außenpolitik umzusetzen“, sagte Rubio kurz nachdem Trump ihn für diese Rolle ausgewählt hatte. „Ich hoffe, dass ich die Gelegenheit dazu bekomme, wenn meine derzeitigen Kollegen im US-Senat mich bestätigen.“ Rubio könnte bereits bis zum Wochenende durch sein.
Das gilt dem Vernehmen nach auch für Doug Burgum. Der ehemalige Gouverneur von North Dakota und Geschäftsmann soll Innen-Minister werden und vor dem Senatsausschuss für Energie und natürliche Ressourcen seine Vorstellungen von der Zukunft staatlichen Grundbesitzes darlegen. Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota, dürfte auf dem Weg an die Spitze des Heimatschutzministeriums, das für die Grenzsicherung verantwortlich ist, auch nicht aufzuhalten sein.
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Kristi Noem soll das Heimatschutzministerium leiten
Sean Duffy (Verkehrsministerium), ein ehemaliger Kongressabgeordneter aus Wisconsin und Moderator bei Fox Business, und John Ratcliffe, künftig Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA, sind ebenfalls nicht gefährdet.
Auch bei Scott Bessent steht keine Überraschung an. Der milliardenschwere Finanzmanager aus South Carolina wäre das erste offen LGBTQ-bestätigte Kabinettsmitglied in einer republikanischen Regierung. Der schwule Finanzminister bekommt die Schlüsselrolle in der Finanz-, Wirtschafts- und Steuerpolitik.
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Source:: Kurier.at – Politik