Beim Klimaschutz-Index von Germanwatch und dem New Climate Institut rückt Österreich von Platz 32 auf Platz 23 vor. Den besten Platz belegt mit Rang vier erneut Dänemark mit einem „gut“ in der Gesamtwertung und „sehr gut“ bei erneuerbaren Energien. Es folgen die Niederlande und Großbritannien auf Platz fünf und sechs.
Ein gemischtes Bild der Fortschritte in der Energie- und Klimapolitik weltweit zeichnet der am Mittwoch bei der UNO-Klimakonferenz in Baku veröffentlichte Klimaschutz-Index von Germanwatch und dem New Climate Institut. Demnach hat sich der Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigt, allerdings gebe es auch heftige Widerstände gegen eine Abkehr von fossilen Energien.
Plätze 1, 2 und 3 bleiben wie immer leer
Wie seit Jahren üblich, ließen Germanwatch und das New Climate Institut in ihrem Gesamtranking die ersten drei Plätze leer – um deutlich zu machen, dass die Anstrengungen und Fortschritte aller Länder beim Klimaschutz noch zu gering sind.
Den besten Platz belegt mit Rang vier erneut Dänemark mit einem „gut“ in der Gesamtwertung und „sehr gut“ bei erneuerbaren Energien. Es folgen die Niederlande und Großbritannien auf Platz fünf und sechs. Bei den Erneuerbaren wurden mit Norwegen und Schweden zwei weitere skandinavische Länder neben Dänemark mit „sehr gut“ bewertet.
Österreich verbessert sich von Platz 32 auf 23
Österreich hat neun Plätze gutgemacht. „In den letzten fünf Jahren hat Österreich im Klimaschutz aufgeholt. KlimaTicket, Sonnenkraft-Offensive und sinkende Emissionen Jahr für Jahr“, freute sich Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). „Jetzt heißt es aber weitermachen. Denn wir haben gezeigt: Nur echter Einsatz schützt das Klima. Und Pause können wir uns keine leisten.“
Österreich habe zwar neun Plätze gutgemacht, liegt aber immer noch unter den Ländern mit einer mittelmäßigen Klimaschutzperformance. Damit könne man nicht zufrieden sein, so das kritische Statement von Global 2000. „Um in die Top-Liga der Klimaschutz-Performer vorzustoßen, braucht es weitere entschlossene Maßnahmen der nächsten Regierung“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher der Umweltorganisation.
ÖVP, SPÖ und NEOS seien bei den Verhandlungen entsprechend gefordert. Im Index wurden der Alpenrepublik der hohe Anteil erneuerbarer Energie und der Trend der zuletzt sinkenden Treibhausgasemissionen positiv angerechnet. Hervorgehoben wurden auch einige wirksame Klimaschutzmaßnahmen, wie Förderungen für den Austausch fossiler Heizkessel, die thermische Sanierung oder das Klimaticket. Kritisch hingegen wären der nach wie vor hohe CO2-Ausstoß pro Kopf, der hohe Energieverbrauch und das Fehlen verbindlicher Ausstiegsfristen für fossile Heizungen oder eines Klimaschutzgesetzes.
Jasmin Duregger von Greenpeace Österreich würdigte das Erreichte: „Österreich macht einen deutlichen Sprung nach vorne beim Klimaschutzranking.“ Zeit zum Ausruhen bleibe aber sicher nicht. Deshalb sieht sie ebenfalls die nächste Regierung gefordert. Nur mit einem umfassenden Klimaprogramm würden sich Klimaschutz konsequent vorantreiben und eskalierende Wetterextreme eindämmen lassen.
Deutschland rutscht ab
Deutschland ist leicht auf Platz 16 abgerutscht, da in den Sektoren Verkehr und Gebäude kaum Fortschritte erkennbar seien. Kritisiert wurden zudem das Verwässern des Klimaschutzgesetzes sowie Haushaltskürzungen. Deutliche Fortschritte attestieren die Organisationen unseren Nachbarn beim Ausbau erneuerbarer Energien sowie in gewissem Maße auch bei der Senkung der Treibhausgasemissionen insgesamt.
Einer der größten Aufsteiger ist im Klimaschutz-Index Großbritannien, das sich dank ehrgeiziger Bemühungen seiner neuen Labour-Regierung von Platz 20 auf Platz sechs verbesserte. Größte Absteiger sind demnach die Schweiz, Finnland …read more
Source:: Kurier.at – Politik